Am Vortag sind meine Sandra und ich auf meiner BMW K1200r Sport eine große Runde um Teneriffa gefahren. Es ging teilweise steil bergauf und bergab, alles gewürzt mit engen Kurven und mitunter schlechtem Straßenbelag. Zu zweit auf einem Motorrad macht es uns hier nur wenig Spaß. Daher wollen wir heute versuchen hier in Puerto de la Cruz ein vernünftiges Motorrad zu mieten. Via Internet haben wir uns einen Vermieter herausgesucht. Als wir dort gegen 11h eintreffen müssen wir aber erfahren, dass inzwischen keine Vermietung mehr erfolgt. Es wird nur noch verkauft und repariert. Aber am Botanischen Garten könnten wir ein Motorrad mieten. Weil mir diese Ortsangabe etwas ungenau ist, tippen wir die korrekte Adresse direkt in mein TomTom Rider ein, sehr praktisch!
Kurz darauf stehe wir von einer Motorradvermietung die etwa auf halbem Weg zwischen der Bar Pepito und dem Botanischen Garten liegt. Die junge Mitarbeitern spricht sehr gut Deutsch und wir haben großes Glück, denn es ist noch eine fast neue BMW F800r für drei Tage zu haben. Der Mietpreis für drei Tage beträgt 264,- Euro und ich muss via Kreditkarte eine Kaution in Höhe von 950,- Euro hinterlegen. Das Motorrad hat ganz neue Reifen und Bremsen. Die Reifen haben erst 7 Kilometer hinter sich, das Motorrad wurde also nur von der Werkstatt zur Vermiet-Station gefahren.
Nach einer kurzen Einweisung geht es los, was für ein Spaß. Endlich können wir „richtig“ Motorrad fahren. Ich bin so froh, dass ich endlich beschleunigen und bremsen kann wie ich will, ohne befürchten zu müssen meine wertvolle Fracht zu verlieren. Jetzt erst macht es hier zu zweit so richtig viel Spaß. Unsere kleine BMW F800r ist nur noch halbvoll, also steuern wir die nächste Tankstelle an.
Meine Routenplanung sieht vor, dass wir danach über die Autobahn bis Güimar fahren und von dort die etwa 22 Kilometer lange Straße hinauf ins Gebirge nehmen. Hier gibt es einen sehr guten Straßenbelag, Kurven bis zum Abwinken, keine Ampeln und keine Polizei, es ist ein waschechtes Paradies für Motorradfahrer.
Oben auf dem Gebirgskamm angekommen, wird der Straßenbelag etwas schlechter, aber meine Sandra hat sich extrem schnell an diese BMW F800r gewöhnt und zischt bereits wie eine junge Göttin durch die Kurven. Ein paar Bodenwellen und Schlaglöcher können ihren Spaß jetzt nicht mehr trüben. Es geht weiter bis zum Restaurant „El Portillo“. Hier waren wir in den letzten Tagen schon mehrfach. Das Essen ist gut und preiswert und auf der Terrasse ist es unter den Sonnenschirmen wirklich gemütlich. Heute bestellen wir uns ein landestypisches Gericht, einen Kichererbseneintopf der hier „Garbanzas“ genannt wird.
Am Nachmittag geht es weiter durch die Canadas del Teide bis nach Vilaflor.
Kurz hinter Vilaflor entschließe ich mich NICHT hinunter zur Autobahn zu fahren. Statt dessen nehme ich die Straße die weit oberhalb der Autobahn über Granadilla in Richtung Santa Cruz führt. Die ersten Kilometer sind noch sehr gut ausgebaut und hier macht das Fahren richtig viel Spaß. Mitunter fällt es mir schwer an meiner Sandra auf der F800 dranzubleiben. Wäre ihr Helm durchsichtig, ich könnte sie wohl darunter grinsen sehen.
Später wird der Straßenbelag immer schlechter und als wir ziemlich entnervt sind, nehmen wir den Abzweig runter nach Abades. Den Rest des Weges fahren wir entspannt über die Autobahn und steuern für den Abschluss das Monasterio bei Los Realejos an. Dort kann man vom Panorama-Restaurant sehr schön über das Tal von La Orotava schauen. Bei einem Stück Erdbeerkuchen in einer Tasse Kaffee lassen wir den Tag ausklingen.
Für den nächsten Tag haben wir uns eine Tour nach Masca vorgenommen. Was wir dort erleben, gibt es im nächsten Artikel zu lesen.
[…] Tag 52 – Motorrad mieten in Puerto de la Cruz […]
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