Tag 62 – Kakerlaken überall Kakerlaken

Erst gestern habe ich mich mit meinem Freund Wolfgang über einen alten Witz unterhalten den er noch nicht kannte:

„Was überlebt einen Atomkrieg?“ – – – „Kakerlaken und Cher!“

Kakerlaken sind auch auf Teneriffa allgegenwärtig, allerdings mal mehr und mal weniger. Vor ein paar Jahren bei einer Reise nach Gran Canaria saßen sie regelmäßig im Waschbecken und anderswo. In der Bungalow-Anlage lief regelmäßig ein Mensch mit Gasmaske, weißem Overall und einer mächtigen Giftspritze herum und die kleine Plagegeister zu beseitigen.

Vor einigen wenigen Tagen wurde ähnliches am Morgen in Santa Cruz der Hauptstadt von Teneriffa versucht. Kakerlaken leben bevorzugt dort wo man sie nicht sieht. Sie wohnen hinter Schränken, Spiegeln, haben sich in Zwischenwänden eingenistet oder leben unbehelligt und unsichtbar in der Kanalisation. Ist ein Siphon irgendwann ausgetrocknet so kann es schon mal sein, dass eine Kakerlake durch die Abwasserleitungen hinauf in die Wohnung krabbelt, dann wird es echt eklig…

Weil sich die Kakerlaken in Santa Cruz während der letzten Wochen zu häufig bei Tageslicht gezeigt haben, sollte ihnen mit der Einleitung von reichlich Gift in die Kanalisation der Garaus gemacht werden. Leider hatte niemand die Anwohner und Betreiber von Restaurants und Geschäften informiert. Auf der Flucht vor dem tödlichen Gift sind die Kakerlaken aus der Kanalisation ans Tageslicht gekrabbelt und haben in ihrer Not nach schattigen stillen Plätzen gesucht. Die geöffneten Lokale und Geschäfte kamen ihnen da gerade recht.

Kurz darauf warne einige Cafés und Geschäfte von Millionen Kakerlaken bevölkert. Die kleinen Krabbler fielen von der Decke in den Milchkaffee und krabbelten auf Ansichtskarten und Salatköpfen herum. Ein mehr als ekelerregender Anblick. Die Menschen rannten teils in Panik davon, meist ohne ihren Kaffee zu bezahlen. Es muss ein Bild des Grauens gewesen sein. Noch viele Stunden versuchten die betroffenen Ladenbesitzer mit Besen und anderem Gerät die kleinen Plagegeister wieder loszuwerden.

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Doch nicht nur in Santa Cruz der Hauptstadt von Teneriffa gibt es Kakerlaken. Auch in der Berlin, der deutschen Hauptstadt scheint es Kakerlaken zu geben. Allerdings leben diese nicht in der Kanalisation, sondern haben ein Facebook-Profil und eröffnen Facebook-Seiten wie „Berlin wehrt sich.“ Dort können sie (zunächst?) ungestraft schier unglaubliches posten. Später mehr dazu…

Eigentlich hatte dieser Tag doch so schön begonnen. Nach dem Frühstück liege ich ganz allein in der Sonne am Pool der Finca San Juan. Auf meinem Smartphone flippe ich durch die letzten Nachrichten. Wirklich gut klappt es nicht denn die Internet-Anbindung reißt immer wieder ab. In den letzten Tagen hatte ich mit Schrecken den Wirbel um den Tod des kleinen Ailan, seines Bruders und seiner Mutter verfolgt.

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Noch am Morgen hatte ich gehofft, dass dieses Foto vielleicht im Stande wäre ähnliches zu bewirken wie das Foto der kleinen Kim Phúc die nackt und weinend nach einem Napalm-Angriff des amerikanischen Militärs um ihr Leben läuft. Dieses Foto hatte damals maßgeblich zum Ende des Vietnamkrieges beigetragen. Mit diesem Foto hatten Schrecken und Elend plötzlich ein Gesicht und es ist eines der wenigen Fotos das niemand vergisst, wenn er es einmal gesehen hat.

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Beim Bild des kleinen Ailan ist es ganz ähnlich. Die Szenerie ist so friedlich und doch so grausam. Als ich das Foto zum ersten Mal sah, begriff ich zunächst gar nicht was ich da eigentlich sah. Es kam mir so unwirklich vor, als müsste man den kleinen Kerl nur auf den Arm nehmen, in ein Handtuch hüllen und alles würde wieder gut. Aber er war schon lange tot, ertrunken und wie Strandgut angespült.

Dieses Bild ging mir während der letzten Tage nicht aus dem Kopf und ich musste oft daran denken wie ich bei den ersten Stopps meiner Reise in Frankreich und Italien auf den Fernsehern in Hotels und Bars die ersten Bilder von Flüchtlingen sah die versuchten durch den Eurotunnel nach England zu gelangen. Bereits diese Szenen waren sehr surreal und erinnerten mich an die Fernsehserie „The Walking Dead“, nur waren dies keine Zombies, es waren reale Menschen auf der Flucht, auf der Suche nach einem besseren Leben. Bilder und Berichterstattung wirken auf mich wie eine bewusste Panikmache der Medien. Immer wieder sah man bedrohlich wirkende vermummte Menschen die über Zäune klettern und über Bahngleise laufen.

Fast 10.000 Kilometer lang haben mich diese Bilder jeden Tag aufs neue erreicht. Auf den Titelseiten der Zeitungen in Spanien und Portugal, sie waren allgegenwärtig. Aber letztlich waren all diese Menschen aus der Ferne fotografiert, sie lebten und man konnte selten ein Gesicht erkennen, einen Namen kannte man schon gar nicht.

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Dann die schier unglaubliche Geschichte aus Österreich, 71 Menschen waren in einem LKW gestorben. Kurz darauf fast eine ähnlich Tragödie, Menschen werden aus einem zugeschweißten LKW gerettet. All das ist unfassbar und steht in so krassem Gegensatz zu meiner Reise, dass ich mich manchmal fast schuldig fühle, dass es mir so gut geht und so viele andere Menschen gleichzeitig an den Grenzen Europas um ihr Leben kämpfen müssen. Haben sie es endlich geschafft so ist das Leid aber noch lange nicht zu Ende.

Dann die Äußerungen des ungarischen Premiers, die Flüchtlinge seien ein „Deutsches Problem“. Je mehr ich die Nachrichten verfolge umso mehr ärgere ich mich über den beschissenen Zustand in dem sich unsere Welt derzeit befindet.

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Mit Beginn des arabischen Frühlings hatte ich noch gehofft es würde sich alles zum besseren wenden und als auch in Syrien die ersten Proteste losgingen hatte ich die Hoffnung, dass es dort so kommen würde wie in Tunesien. Doch nach dem Sieg über Gaddafi und seine „Kollegen“ entstand ein Machtvakuum nach dem anderen. Amerika und Europa schauten still zu während die arabischen Länder versuchten mit ihren jungen Demokratien auf die Beine zu kommen und letztlich der Reihe nach scheiterten. Ägypten hat mit einem gut ausgerüsteten Militärapparat eine Sonderrolle, es wird seit Jahrzehnten mit Milliarden aus den USA unterstützt. Man ließ die Muslimbrüder ein Weile gewähren und als sich abzeichnete wohin sie Ägypten lenken werden, ergriff das Militär die Macht. Seitdem ist es in Ägypten relativ ruhig. In den Staaten ringsherum leider nicht. Wohin man auch schaut, der IS frisst sich wie ein Krebsgeschwür durch die arabische Welt. Sie sind wie Kakerlaken die man scheinbar einfach nicht besiegen kann. Versucht man sie auszuräuchern, kommen sie an anderer Stelle ans Tageslicht und verscheuchen alle Menschen die entsetzt davon laufen (ohne ihren Kaffee zu bezahlen).

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Mit dem Foto des toten Ailan hat eine (bislang eher bedrohlich wirkende) fliehende Menschenmasse ein Gesicht und dieses Gesicht stimmt traurig und macht betroffen. Hatte man in den letzten Wochen immer wieder Szenen wie aus „The Waking Dead“ gesehen, so ist es jetzt ein gebrochener Vater der um seine Familie trauert mit der er gar nicht nach Europa sondern zu seiner Schwester nach Kanada wollte. In Österreich wollten sie ein Flugzeug nach Kanada betreten, die Angehörigen in Kanada hätten alles bezahlt. Sie waren schon so weit gekommen und hatten unterwegs alles zurückgelassen und sind letztlich doch gescheitert. Das schlimme ist, dass dies kein Einzelschicksal ist. Es ist einfach nur ein Schicksal das wir jetzt kennen.

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Seit es das Foto des toten Ailan gibt, hat sich Großbritannien bereit erklärt deutlich mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Der Tot des kleinen Ailan kann so vielleicht einigen wenigen Menschen dabei helfen doch noch zu überleben.

Das eigentliche Problem aber sind die Kriege in den Ländern aus denen die Menschen fliehen. Solange die Weltgemeinschaft es nicht schafft den Terroristen des IS und anderen Mördern das Handwerk zu legen wird es so weitergehen. Tag für Tag werden tausende Flüchtlinge alles was sie haben zurücklassen und sich nur mit ihrem Smartphone in der Hosentasche auf den Weg nach Europa machen.

Eigentlich geht es gar nicht darum wie man die Flüchtlinge unterbringen und versorgen kann, vielmehr müsste in den Ländern in denen sie einst lebten ein friedliches Miteinander ermöglicht werden. Niemand würde dann mehr die beschwerliche Reise nach Europa auf sich nehmen und es gäbe auch kein Flüchtlingsproblem mehr, jedenfalls nicht im aktuellen Ausmaß.

Während ich in der Sonne am Pool liege und die Nachrichten auf meinem Smartphone verfolge stoße ich am Nachmittag auf einen Hasspost eines Facebook-Users namens Benjamin Schlitter. Was er auf seiner Facebook-Seite mit dem Namen „Berlin wehrt sich“ postet grenzt an eine Straftat. Irgendwann platzt mir der Kragen und ich muss mir kurz bei Facebook Luft machen. Einer meiner Freunde schreibt darauf hin „Ansgar? Dein Text?…“  Ja, es ist mein Text und ich meine es so wie ich es geschrieben habe.

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Hier der Hass-Post von Benjamin Schlitten auf den ich mich bezogen habe:

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Es ist ein so wunderschöner sonniger Tag, ich liege am Pool, habe alles was ich brauche und ärgere mich trotzdem darüber wie abgrundtief dämlich und hasserfüllt erwachsene Menschen sein können. Immer mal wieder gehe ich kurz ins Wasser, schwimme eine Runde und muss danach wie unter Zwang mein Telefon nehmen und die neuesten Nachrichten durchforsten. Am Nachmittag dann schließlich die erlösende Nachricht, der Staatsschutz hat dem 26 jährigen Benjamin Schlitter einen Besuch abgestattet. Die Wohnung wird durchsucht, Computer und Telefone werden beschlagnahmt, er wird erkennungsdienstlich behandelt und später auf freien Fuß gesetzt, hoffentlich nur bis zu einer Gerichtsverhandlung.

Sehr geil finde ich das Posting von Peter Huth dem Chefredakteur der Boulevard Zeitung „BZ“ von 17:21. „Ihr habt genau neun Minuten Zeit, diesen und alle anderen BZ-Links von Eurer Hohlkopf-Seite zu nehmen, um exakt 17:30 Uhr schicke ich Euch alles auf den Hals was wir an Anwälten zu bieten haben und das sind sicher auf jeden Fall mehr als ihr Gehirnzellen habt.“

Ich kannte Peter Huth bislang nicht, aber dieser Mensch spricht mir aus der tiefsten Seele, auch wenn die BZ eine „Marke der BILD Gruppe“ ist und ich die BILD-Zeitung überhaupt nicht mag. Würden sich doch nur alle Deutschen so unmissverständlich äußern wie er. Vielfach denken sie sicher ganz ähnlich, trauen sich aber nicht es öffentlich zu sagen oder zu schreiben, meist aus Angst irgendwann von einem NAZI-Schlägertrupp besucht zu werden. Doch man muss diese Dinge aussprechen und man muss diesen braunen Idioten immer und überall zeigen, dass sie falsch gewickelt sind und im Zweifel mit ihren Parolen wegen Volksverhetzung in den Knast wandern können. Denn sie sind nicht anders und kein Stück besser als die Mörder die letztlich diese enormen Flüchtlingsströme ausgelöst haben.

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So geht letztlich ein eigentlich sehr friedlicher Tag bei einzigartigem Wetter zu Ende. Aber aufgewühlt und richtiggehend wütend bin ich trotzdem. Schauen wir mal was morgen so ist…

Den Rest des Tages verbringe ich zunächst mit einem sehr guten Abendessen, ich darf mir was wünschen, denn ich bin der einzige Gast. Ich entscheide mich für Hähnchenbrust mit frischem Gemüse und Kartoffelspalten. Dazu erst ein großes Bier und später einen Rotwein „de la Casa“ und Brot samt Aioli. Letzteres ist hier ganz besonders gut weil es mit Sahne und Curry verfeinert wird!

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Nach dem genialen Abendessen geht es mit dem Rest der Flasche Rotwein an den Pool um dort den wunderbaren Sonnenuntergang zu genießen. La Palma kann man heute so klar sehen, dass man das Gefühl bekommt dorthin schwimmen zu können.

„So ähnlich muss es sein wenn ein Riese in der Badewanne liegt und seine Zehenspitzen sieht…“ – kommt es mir in den Sinn… Ok, ich bin wohl betrunken…

Später chatte ich noch eine Weile mit meiner lieben Freundin Sandra und meinem „kleinen Bruder“ Gereon. Nachdem ich meinem Bruder geschrieben habe, dass ich in nur 60 Minuten die Milchstraße sehen und vielleicht auch fotografieren kann, schreibt Gereon mir zum Abschluss des Tages die folgenden Zeilen:

„Ok, noch viel Spaß und gute Fotos!! Wenn Du Deinen Wein leer hast, siehst Du sogar zwei Milchstraßen. Dann bist Du so blau wie Deine Flecken. Hat den Vorteil, dass sie Dir dann total egal sind! Na, dann Prost! Und noch ganz viel Spaß! :-)“ 

Was für ein Tag…

6 Kommentare zu “Tag 62 – Kakerlaken überall Kakerlaken

  1. especially

    Ansgar, es ist vielleicht auch unser gemeinsames Glück, dass ich grad knapp bei Zeit bin und mich kurz halten muß beim Kommentieren. 😉

    Es freut mich festzustellen, dass dich hier etwas „reitet“, dich beschäftigt und zum Tippern bewegt, du es am liebsten rausschreien würdest, du etwas Rebell zu sein scheinst, so einer wie ich. 🙂

    Inhaltlich teile ich mich nicht mit, wegen Zeitmangel und weil ich weiß, dass ich sonst deinen Blogg mit meinem Worten so überfülle, dass deine wie ein Kommentar erscheinen könnten. 🙂

    Da deckt sich vieles mit meiner Meinung und ich bin geneigt dazu, zu analysieren und zu ergründen, wieso, weshalb, warum……, ich lasse das heute.

    Doch eines möchte ich dir mitteilen, denn ich stand grad unter der Dusche eben und die Gedanken sprudelten, die Worte vielen aus mir heraus und dann erinnerte ich mich an den Titel deines Bloggs. Da steht 100 Tage der Freiheit und unweigerlich stellte ich dann fest.
    Hey Ansgar, du hast zum Glück 50 Tage verlängert, denn mindestens 1-2 Tage deiner Freiheit sind definitiv abhanden gekommen.
    Wenn ich Nachrichten lese, gucke oder akustisch vernehme, dann ist es mit meiner Freiheit nicht selten ziemlich karg. Was einem da erreicht, das raubt einem die Freiheit und ich sehe, dich hat es auch mal wieder erwischt. 😉

    Ansgar, du bist auf deiner Tour der Freiheit, komm zurück auf den Bestimmungszweck dieser! 😉

    Nein, ich meine es nicht böse, ich lese überaus gerne deine persönliche Meinung auch zu diesen Themen und ich will nicht für dich, dass du dir den bekannten einfachen Weg des Wegsehens, Weghörens……nimmst, sondern einfach nur, es ist deine Tour, es sind deine Tage der Freiheit, welche ich denke, dass du sie dir verdient hast.

    Nun hast du ein paar blaue Flecken mehr gezeigt, welche dich die Tage beschäftigen und an Tag 62, da ist schon mal fix, da sind die Flecken auf deinem Gemüt wesentlich schmerzhafter für dich als die physisch sichtbaren.

    An dieser Stelle auch ein großes Danke an deine aufrichtige Menschlichkeit, sie braucht sich gegenüber deiner tollen Fotos nicht verstecken.

    Ach ja, ich war froh, dass du nicht schreibst, dass Kakerlaken über dein Bett gewandert sind oder übers Gesicht beim Schlafen oder so etwas, der Rest der Ekligkeiten ist ja mehr als ausreichend finde ich.

    Liebe Grüße!

  2. Wesley

    Gute Überfahrt nach El Hiero.

    Hallo Ansgar, bitte lesen :
    http://www.pi-news.net/2015/09/daily-mail-vater-von-aylan-kurdi-war-schlepper/

    • Für mich ändert das nicht viel. Dieser Artikel basiert auch nur auf Spekulationen. Fakt ist, es sterben täglich Menschen auf der Flucht vor Mördern die derzeit den gesamten Nahen Osten an sich reißen und einen riesigen Terror-Staat errichten wollen. Es geht hier um Milliarden von Dollars und um Macht. Davor fliehen die Menschen in das vermeintlich sichere Europa. Sie lassen bis auf ihr Smartphone alles zurück und machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Selbst wenn in diesem Jahr eine Million Flüchtlinge in Deutschland ankommen sollten, dann ist das ein Flüchtling auf etwas 80 „Deutsche“.

      Ich kann verstehen, dass sich viele „Deutsche“ damit unwohl fühlen, aber ganz ehrlich, das sind so viele Menschen wie derzeit die Insel Teneriffa beherbergt. Und dort ist noch reichlich Platz…

      Ganz egal wie viele Flüchtlinge Deutschland auch aufnimmt, deren Lebensunterhalt kostet nur einen kleinen Bruchteil dessen was man für die Rettung vieler Banken und ganzer Staaten ausgegeben hat. Kein HARTZ IV Empfänger und kein Arbeitsloser wird auch nur einen Cent weniger bekommen, wenn ein paar Flüchtlinge mehr oder weniger ins Land strömen.

      Jeder einzelne Cent den man einem Flüchtling in Deutschland gibt, wird auch in Deutschland ausgegeben. Es sind Deutsche Geschäfte, Vermieter usw. die davon profitieren. Klar sind die Mittel nicht unbegrenzt und klar haben wir ein paar marode Autobahnbrücken. Aber wer darüber klagt, der ist noch nie mit seinem Auto durch ein Land gefahren das wirklich arm ist.

      Außerdem sind es getrennte Haushaltstöpfe. Der Verkehrsminister muss kein Geld für die Versorgung von Flüchtlingen abgeben!

      Das eigentlich Drama ist in meinen Augen, dass sich so viele relativ reiche Länder in Europa dagegen sperren Flüchtlinge aufzunehmen und sie lieber einfach gleich nach Deutschland weiterschicken möchten. Hier wird gegen gemeinsam ausgehandelte europäische Verträge verstoßen und die Politiker die dies in Ungarn und anderswo praktizieren versuchen sich durch ihr Handeln für den nächsten Wahlkampf zu positionieren.

      Erst wenn es der Weltgemeinschaft gelingt die IS Mörder wirksam zu bekämpfen wird das Flüchtlingsdrama ein Ende haben. So lange nichts oder nur wenig gegen den IS unternommen wird und westliche Käufer dem IS gestohlene Kunstschätze für das private Wohnzimmer abkaufen und damit den Terror mitfinanzieren, so lange werden die Flüchtlinge nach Europa kommen.

      Man kann sich jetzt schon ausmahlen wie viele es sein werden. Erst wenn nur noch Terroristen und Mörder in Syrien usw. leben werden keine neuen Flüchtlinge mehr kommen, weil sie schon alle in Europa sind.

      Es ist ein riesiges globales Problem und da ist es echt egal ob jemand ein Boot von Anfang an, oder zu schnell oder zu langsam gesteuert hat. Fakt ist, ohne die Kriege im Nahen Osten wären die Menschen nicht auf der Flucht und es würden nicht täglich Kinder in Lastwagen ersticken oder im Meer ertrinken.

    • Ach ja, einer Website die Reklame für PEGIDA und andere rechten Organisationen macht, der Glaube ich eh kein Wort. Das ist für mich die wahre „Lügenpresse“ 🙂

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