Es ist Sonntag der 25. Oktober 2015 und heute wollen wir eine kleine Motorradtour mit meiner BMW und der gemieteten Honda NC700X machen. Damit meine Sandra sich an das neue Motorrad gewöhnen kann, wollen wir die GC-200 fahren. Diese Straße ist landschaftlich reizvoll und kommt ohne schwierig zu fahrende Abschnitte aus. Außerdem geht es nicht hoch hinauf in die Berge, so dass dort weder Nebel noch Regen zu erwarten sind. Mitten auf dem spektakulärsten Abschnitt ist sie leider immer noch gesperrt, aber der Weg bis dorthin ist auch sehr schön. In der Nähe des gesperrten Abschnittes ist ein kleiner Hafen mit mehreren Restaurants, dort wollen wir zu Mittag essen.
Wir starten etwa um 10h in Maspalomas ganz im Süden Gran Canarias. Zuerst geht es wieder über die Autobahn in Richtung Westen. Als die Autobahn zu Ende ist und sich teilt, folgen wir der Straße nach rechts in Richtung Norden. Kurz darauf durchqueren wir das nette Örtchen Mogán und passieren die schöne alte Windmühle. Als wir die farbigen Los Azulejos erreichen bin ich ganz aus dem Häuschen, weil ich schon aus großer Ferne gesehen habe, dass es dort wegen der schweren Unwetter der letzten Tage einen sehr schönen Wasserfall gibt. Lange wird er wohl kein Wasser mehr führen, daher ist es jetzt an der Zeit dieses Naturereignis zu fotografieren. Ein Stativ und einen passenden Graufilter habe ich leider nicht dabei. So nehme ich mit meinem Fuji XF 55-200mm einige Fotos aus der Hand auf. Als Kamerakorpus ist heute wieder die Fuji X-T1 im Gepäck.
Wegen der lange Brennweite kann man das XF 55-200mm auch sehr schön als Porträt-Teleobjektiv einsetzen. Nun muss meine Sandra kurz als Motiv herhalten, sie macht es gern und posiert sehr entspannt mit ihrem „neuen Motorrad“. Gut gefällt mir, dass ihre Motorradkombi farblich sehr gut zu der kleinen Honda passt. Bei geöffneter Blende liefert das Objektiv scharfe Ergebnisse mit sehr schöner Hintergrundunschärfe.
Gleich neben dem Obst- und Gemüsestand hängen auch heute wieder die Käfige mit den beiden Papageien. Einer von ihnen sagt ständig „Hola“, wirklich niedlich. Die Tür seines Käfigs ist geöffnet und so kann ich ihn aus nächster Nähe mit dem kleinen Telezoom fotografieren wie er oben auf seinem Käfig herumlungert.
Es geht weiter und gegen Mittag landen wir im Restaurant Esther in dem kleinen Fischerdorf, in dem ich erst in der letzten Woche einige Zeit mit meiner Kamera verbracht habe.
Nach dem Essen geht es wieder zurück in Richtung Maspalomas. Weil die Sonne jetzt günstig steht, montiere ich meine GoPro 4 ans Heck meiner BMW K1200r Sport. Auf dem großen Gepäckträger habe ich schon vor einigen Wochen eine Halterung für meine GoPro Kameras angeklebt. Meine Sandra folgt mit jetzt relativ dicht und kann sich so sehr schön selbst filmen. Später extrahiere ich einzelne Bilder aus diesem Video. Dank des 8x Graufilters haben die Bilder eine schöne Bewegungsunschärfe und wirken daher sehr „schnell“. Allerdings sind wir wegen der schlechten und teilweise nassen Straßen meist kaum schneller als 40 oder 50km/h gefahren.
Als gerade ein richtiger Regenschauer ansetzt uns den Tag zu vermiesen, kommen wir beim Restaurant Las Canadas an. Dort war ich schon vor einigen Tagen und habe mir ein leckeres Steak schmecken lassen. Heute ist es noch früh am Nachmittag und so gönne ich mir ein Stückchen Kuchen. Dazu gibt es Kaffee und so können wir sehr entspannt den kleinen Regenschauer abwarten. Erst später werden wir erfahren, dass es an diesem Tag auf der anderen Seite Gran Canarias ein schweres Unwetter gegeben hat, bei dem der Strand des Ortes Telde weitgehend zerstört wurde.
Zurück im Hotel sind wir von der kleinen Honda sehr angetan. Zwar ist der Motor mit nur 52 PS nicht sonderlich kräftig, aber um hier auf der Insel etwas Spaß zu haben reicht es durchaus. Das Motorrad fährt sich spielerisch leicht und wird seinem Ruf als gutes Anfängermotorrad mehr als gerecht. Als sehr praktisch hat sich heute das große Fach unterhalb der „Tank-Atrappe“ erwiesen. Hier kann man seine Fotoausrüstung und etwas zu Essen unterbringen, es ist wirklich überraschend was sich in diesem 21 Liter großen Staufach alles verstauen lässt. Dieses Motorrad wird dem Anspruch des Herstellers als leicht zu beherrschendem und praktischen Alltagsmotorrad mehr als gerecht.
Für den Montag haben wir geplant mein Motorrad bei der Firma BMW Marmotor in Las Palmas zur Inspektion zu bringen. Meine Freundin Sandra hat mir einen Ölfilter, Luftfilter und einen Satz Bremsbeläge aus Deutschland mitgebracht. So habe ich die Hoffnung, dass mein schönes Motorrad tatsächlich am Montagnachmittag mit neuen Reifen, neuem Öl, neuer Bremsflüssigkeit usw. bereit für die nächsten 14.000 Kilometer sein wird.
Ob es geklappt hat oder nicht, das gibt es morgen zu lesen 🙂
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