Fuji X-T1- Das erste Shooting

Fuji-X-T1

Wer schon einmal eine längere Reise mit einem Motorrad gemacht hat kennt das Problem, man hat einfach nie genug Platz für sein Gepäck. Daran eine wirklich umfangreiche Fotoausrüstung mitzunehmen ist fast nicht zu denken. Vielleicht ist dies der Grund warum so viele Biker nur schreckliche Fotos von ihren Touren mit nach Hause bringen? Meist steht eben der Fahrspaß im Vordergrund, für die Fotografie bleiben selten mehr als einige wenige Kubikzentimeter Stauraum übrig.

Auf meiner großen Reise wird es ganz ähnlich sein. Wie ich mich kenne werde ich wieder große Probleme damit haben meine Fotosachen zu verstauen. Vom Gedanken meine heiß und innig geliebte geniale Nikon D800E nebst einiger ausgesuchter Objektive mitnehmen zu können habe ich mich gleich bei der ersten Planung dieser Reise verabschiedet.

Weil ich mit der Fuji X100 und der X-E2 schon sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mir daher eine Fuji X-T1 gekauft. An dieser Kamera gefällt mir das Design sehr gut, der elektronische Sucher ist fast unschlagbar und bei sehr guter Bildqualität ist sie auch noch leicht und kompakt. Die Fuji XF-Objektive spielen praktisch allesamt in der Leica-Liga. Es gibt kaum etwas besseres als die derzeit lieferbaren Fuji XF „Linsen“. Warum also nicht eine Fuji X-T1 und 3-4 Objektive mit auf die Reise nehmen?

Obwohl es bis zum Start meiner großen Reise noch ein paar Wochen dauern wird, ist meine Fotoausrüstung schon fast vollständig. Den ersten großen Test wird sie Anfang Juni auf Madeira zu bestehen haben. Bis auf einige eher unspektakuläre Testbilder habe ich mit der Fuji X-T1 bislang noch nichts weiter fotografiert. Und so war die Freude umso größer, als mich vor ein paar Tagen ein Freund anrief und mich um ein Fotoshooting mit seinem Auto bat. Dieses Auto ist ein echter Kracher, ein Mercedes-Benz CLS 55 AMG mit sagenhaften 476 PS. Dieses Geschoß ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber damit zu fahren ist einfach unglaublich. Das Beschleunigungspotential ist gewaltig und bei einem mutigen Kick-Down geht es abenteuerlich krass voran. Zwar schnellt dann auch der Spritverbrauch schnell mal in die Höhe, 25 Liter auf 100 Km sind kein Problem, aber die Beschleunigung reicht schon fast an eine Vollgasorgie mit meiner BMW K1200r Sport heran.

Für die Fotos haben wir uns eine sehr coole Location in Mainz ausgesucht. Dort wird derzeit das Gebäude eines großes Supermarktes abgerissen und so gibt es einen riesigen Parkplatz mit kargen Betonwänden und menschenleeren Glasfronten. Für mich ein sehr schöner grober Kontrast zu den eleganten Linien dieser tollen Limousine.

Bei den ersten Fotos verwende ich das sehr gute XF 18-55mm Standardzoom. Dieses Objektiv ist klein und leicht, sehr flexibel und liefert unglaublich detailreiche Bildergebnisse. Weil sich das Auto sehr schön in der Glasfront des verlassenen Supermarktes spiegelt parken wir den Benz so, dass ich die Spiegelung in die Komposition integrieren kann.

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Die Sonne steht schon tief und die Schatten sind entsprechend lang. So nehme ich eine Reihe cooler Fotos auf. Als die Sonne langsam hinter dem Horizont versinkt und das Licht weicher wird, wechsle ich vom XF 18-55mm zum XF 1,4/23mm Weitwinkel. Der Blickwinkel dieses Objektivs entspricht etwa einem 35mm Objektiv im Kleinbildformat. Das ist eine sehr universelle Reportagenbrennweite die fast immer funktioniert. Bereits mit meiner Fuji X100 hatte ich sehr viel Spaß mit dem festeingebauten Objektiv, es ist zwar weniger lichtstark, liefert aber einen ähnlichen Blickwinkel. Dürfte ich nur ein einziges Objektiv mitnehmen, da 1,4/23mm wäre mein Favorit!

Das 1,4/23mm ist bereits bei vollständig geöffneter Blende schon sehr scharf. Es ist schier unglaublich wie viele Details sich mit dieser Linse bei Blende 1,4 einfangen lassen. Und trotz der mit 23mm recht kurzen Brennweite lässt sich eine sehr schöne Hintergrundunschärfe erzielen.

Fuji-23mm

Hier nun einige Beispielsfotos. Ich habe auch einige Fotos im Innenraum aufgenommen sowie Details fotografiert, schließlich soll das Auto verkauft werden und die potentiellen Kunden wollen auch sehen wie es von innen aussieht.

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Hier zum Vergleich eine ganz ähnliche Perspektive die ich bei deutlich härterem Licht und mit dem XF 18-55mm Zooobjektiv aufgenommen habe.

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Nun noch einige Details die ich bei Blende 1,4 fotografiert habe um den Hintergrund etwas verschwimmen zu lassen oder einzelne Bildelemente besonders zu betonen.

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Fazit

Die kleine Fuji X-T1 hat sich sehr gut geschlagen. Obwohl ich eine Fototasche mit verschiedenen Objektiven dabei hatte, habe ich letztlich fast ausschließlich mit dem XF 1,4/23mm fotografiert. Dieses Objektiv ist sehr hochwertig verarbeitet, lässt sich wunderbar manuell fokussieren und liefert durchweg gute Ergebnisse. Das Bokeh weiß zu gefallen und selbst bei offener Blende ist die Abbildungsqualität überraschend gut.

Dieses Objektiv gefällt mir besser als das meiste was es derzeit von Nikon gibt. Früher waren Nikon Objektive vollständig aus Metall gefertigt und solide wie ein Panzer. Das hat sich leider sehr verändert und aktuell kann ich mich mit den teilweise sehr teuren Nikon-Objektiven nicht mehr so recht anfreunden. Wenn sich eine Festbrennweite für 1500 Euro anfühlt wie die billige 300 Euro Variante ist irgend etwas beim Produktdesign schief gegangen.

Bei Fuji hat man mit dem 1,4/23mm und den anderen XF Linsen meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Und auch der schlanke leichte Body der Fuji X-T1 weiß zu gefallen. Die RAW-Bilder wissen mit weiter Dynamik zu gefallen. In den hellen Bereichen steckt meist noch überraschend viel Zeichnung und die dunklen Bildbereiche lassen sich in der Regel sehr gut aufhellen ohne, dass störendes Bildrauschen sichtbar wird.

Meine Entscheidung dieses System für mein großes Motorradabenteuer anzuschaffen war nicht verkehrt. Diese Kamera macht richtig Spaß und ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Shootings.

Ach ja, das KFZ-Kennzeichen aus Dubai ist nur ein kleiner Spaß den ich mir mit Photoshop gegönnt habe 🙂

Ein Kommentar zu “Fuji X-T1- Das erste Shooting

  1. […] verabredet. Es sollte ein ähnliches Shooting werden wie das vor ein paar Tagen mit dem schicken Mercedes CLS-55 AMG meines Freundes […]

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