Tag 32 – Santiago de Compostela nach Porto

Santiago de Compostela ist eine großartige Stadt und ich könnte sicher eine Woche und länger hier bleiben ohne, dass es mir langweilig wird. Aber die Zeit drängt, am Vorabend habe ich endlich eine Fähre gebucht. Es wurde auch höchste Zeit. Waren noch vor ein paar Tagen viele Verbindungen verfügbar, so sind sie plötzlich fast schlagartig ausgebucht. Am 15. August muss ich in Huelva sein und um 12:30 meine Fähre nach Teneriffa bekommen, die dann sagenhafte 40 Stunden unterwegs sein wird und Teneriffa zu erreichen. Das war ein echt saurer Apfel in den ich da beißen musste…

Also geht es heute schon weiter nach Porto in Portugal. Mit meinem TomTom Rider habe ich bereits am Abend zuvor ausgerechnet wie weit es ist und wie lange es dauern würde wenn man auf die gebührenpflichtige Autobahn verzichtet. Es scheint eine schöne Tour zu werden. 236 Kilometer in 5 Stunden, das klingt als könnte ich pünktlich zu Kaffee und Kuchen in Porto sein.

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Unterwegs halte ich immer mal wieder an und plane etwas um. Ich habe eine Landkarte von Nordspanien dabei, die auch Teile von Portugal abdeckt. Dort suche ich mir immer mal wieder kleine nette Orte an der Küste heraus, gebe sie in mein TomTom Urban Rider ein und lasse mich dorthin navigieren. Damit es noch entspannter ist, fahre ich mit Stöpseln in den Ohren und lasse mich via Blutooth über mein Schuberth SRC-System von der Frauenstimme in meinem TomTom lenken. Das funktioniert bestens, leider sind einige Ansagen sehr verzerrt. Es liegt wohl an der Lautstärke die ich einstellen muss, damit ich durch die Stöpsel in den Ohren noch etwas von den Ansagen hören kann. Aber es klappt alles in allem sehr gut.

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Entlang der Wegstrecke finden sich immer wieder schöne Motive die dazu einladen kurz anzuhalten und schnell die Kamera zu zücken. Auch heute fotografiere ich wieder ausschließlich mit der Fuji X-E2 und dem XF 18-55mm. Diese Kombination ist einfach gut und bei schnellen Schnappschüssen kaum zu überbieten.

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Endlich in Porto angekommen, steht das Thermometer bei 28°C. Gestartet bin ich am Morgen bei lässigen 17,5°C. Mir ist jetzt so richtig warm. Ein Hotelzimmer habe ich heute ausnahmsweise noch nicht gebucht, ich will mal schauen ob sich nicht auch so etwas findet. In Porto selbst suche ich über die POI Liste in meinem TomTom ein Hotel heraus und fahre mal dorthin. Die Anfahrt ist mehr als nervtötend denn die Portugiesen fahren die die Wahnsinnigen, die Straßen sind von Schlaglöchern übersät, dass einem die Spucke wegbleibt und es gibt immer wieder lange Straßenabschnitte mit furchtbar schlechtem Kopfsteinpflaster. Das nervt total und als ich im Hotel eine Abfuhr bekomme bin ich wenig glücklich. Also auf zum nächsten Hotel… Als ich dort und auch beim Quality Inn, dem dritten Hotel, eine Abfuhr bekomme, zücke ich noch auf der Straße mein Telefon, aktiviere die Datenverbindung und buche mir via HRS ein Hotelzimmer. Das Hotel finde ich in der Liste der Hotels in meinem TomTom und es ist nur 5,6 Kilometer entfernt. Allerdings ist eine der Straßen eine große Baustelle, so dass ich nicht so wie berechnet abbiegen kann. Letztlich muss ich einmal auf der Autobahn um Porto herumfahren und elend lang durch die Stadt tuckern bis ich schließlich am Hotel angekommen bin. Was für eine Aktion! In Lissabon mache ich das bestimmt nicht wieder. Dort werde ich gleich am Stadtrand halten und ein Hotel buchen.

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Beim Hotel angekommen parke ich draußen vor der Türe und marschiere hinein. Leider ist meine Buchung erst ein paar Minuten alt und man rechnet noch gar nicht mit mir. Ich werde auf einen Kaffee an der Bar vertröstet und 15 Minuten später hat man mit HRS alles abgestimmt und ich bekomme Zimmer 1204. Prima!

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Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe, ruhe ich mich ein wenig aus um dann später am Abend erneut aufzubrechen. Ich will in die City und schauen was Porto denn so ausmacht. Wirklich weit komme ich allerdings nicht, als ein total übel geparkter BMW einem Bus der vor mir fährt die Weiterfahrt versperrt. So stehen wir da eine ganze Weile. Es wird gehupt, an den Türen geklingelt, lamentiert und diskutiert. Dort wo das Auto steht ist Halteverbot, es gibt einen Grund dafür! Aber Porto ist ein sehr alte Stadt und das Straßennetz ist daher mehr als chaotisch. Jeder parkt und fährt hier wie er will, es ist das reinste Chaos.

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Nach einer halben Ewigkeit haben die Autos hinter mir alle umgedreht und einen anderen Weg eingeschlagen. Während der Busfahrer immer noch die halbe Stadt mit seiner Hupe beglückt, geht es für mich endlich weiter. Das Kopfsteinpflaster nervt total und es fühlt sich an, als würde es mein Motorrad langsam aber sicher auseinander rütteln. Daher fahre ich etwas langsamer und vorsichtiger. Das geht den eingefleischten Portugiesen natürlich mehr als auf die Nerven, so dass sie dicht auffahren, hupen, rechts überholen, einen Finger zeigen und sonst noch was… Als ich endlich unten am Wasser bei einem netten kleinen Restaurant ankomme bin ich echt mies drauf und frage mich warum ich mir das antue. Diese Stadt raubt mir den letzten Nerv, es ist einfach total ätzend hier mit dem Motorrad oder Auto zu fahren wenn alle nach Hause wollen und von ihrem Arbeitstag gestresst sind.

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Aber der Ausblick und die Stimmung in diesem Restaurant wiegen alles auf was ich in den letzten 45 Minuten erleben musste.

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Ich bestelle mir ein Bier und ein „für dieses Land typisches Gericht“ und lasse es mir dabei richtig gut gehen.

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Als langsam die Sonne untergeht laufe ich noch ein wenig mit meiner Fuji X-E2 und meinem kleinen Taschenstativ am Wasser herum. Es ist hier einfach schön!

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Wieder zurück im Hotel freue ich mich über die gute Internet-Anbindung. Warum kann das nicht überall so sein? Schauen wir mal wie es morgen in Lissabon sein wird.

Gute Nacht!

3 Kommentare zu “Tag 32 – Santiago de Compostela nach Porto

  1. Martin

    Hallo Ansgar,

    ich verfolge Deinen Blog nach wie vor, vielen Dank für die tollen Berichte und die schönen Fotos!
    Ich wünsche Dir viel Spaß in Lissabon. Ich war bis dato in noch keiner Stadt die mich so begeistert hat wie Lissabon. Versuche mehr als einen Tag zu bleiben wenn es Dein Zeitplan zulässt – diese Stadt muss man einfach geniessen.

    Viele Grüße,
    Martin

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