Tag 51 – Faulenzen in Puerto de la Cruz

Es ist Dienstag der 25. August und auch heute haben wir wieder einen echt ruhigen Tag vor uns. Für die nächsten Tage wollen wir für meine Sandra ein Motorrad mieten, daher passt es gut sich vorher noch etwas zu erholen um dann wieder voll einzusteigen.

Bereits am Vortag sind wir in Puerto de la Cruz fast nur von einem Café zum Nächsten gewandert. Nach dem Frühstück hatten wir uns um 10:30 mit meinem Freund Wolfgang bei der kleinen Bar „Pepito“ im Stadtteil La Paz getroffen. Zu Pepito sind wir morgens nach dem Frühstück zu Fuß gelaufen. Ich hatte meine Fuji X-T1 mit dem XF 18-55mm Objektiv dabei und habe unterwegs ein paar schnelle Fotos aus dem Handgelenk geschossen. Wenn man hier tagsüber unterwegs ist, bieten sich meist keine atemberaubenden Motive, diese findet man eher in den Abendstunden wenn sich die Wolken über dem Meer rot verfärben. Aber ein schnelles Foto der Kirche in der Christoph Kolumbus zuletzt gebetet hat bevor er Südamerika entdeckte, das ist natürlich immer drin.

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Von der Innenstadt führt eine ziemlich lange Treppe hinauf nach La Paz. Untrainiert wie wir sind ist das ganz schön anstrengend und als wir oben am Mirador La Paz eintreffen, freue ich mich bei Pepito wie ein kleiner Junge über eine schöne kalte Cola 🙂

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Gegen 12h zerstreut sich unsere Runde, heute habe ich wieder ein paar andere Deutsche kennengelernt die hier auf der Insel leben. Es ist wirklich witzig wie viele Rentner hierher vor dem oft nasskalten Wetter in Deutschland geflohen sind. Sandra und ich wandern nun zu Fuß zum Mirador la Paz und gehen ein paar Meter am wirklich langen „Balkon“ entlang. Dort sind alle paar Meter kleine nette Restaurants und gleich beim zweiten Restaurant beschließen wir ein wenig die Aussicht zu genießen und einen frisch gepressten Orangensaft zu trinken. Als der Kellner kommt ordere ich in feinstem Spanisch und fast ohne jeglichen Akzent „Para mi un coppa de zumo naranja natural pro favor.“ Darauf der Kellner „Ok, Du möchtest als einen frischen O-Saft, gar kein Problem und die Dame?“ Unser Kellner kommt aus dem Schwarzwald und er ist echt witzig.

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Während wir den Orangensaft trinken fällt unser Blick auf ein kleines Kärtchen auf dem Tisch. Hier gibt es „Hausgemachten Flammkuchen“! Seit einigen Wochen ist es mit meinen Facebook-Freunden schon eine Art „Running Gag“, dass ich mich doch bitte „landestypisch“ ernähren soll. Dieser Aufforderung komme ich heute nur zu gern nach und bestelle mir einen dieser hausgemachten Flammkuchen. Er schmeckt meiner Sandra und mir so gut, dass wir gleich noch zwei weitere Exemplare bekommen. Allen die sich Sorgen um meine Hüften machen sei an dieser Stelle gesagt, dass diese Flammkuchen mit Vollkornteig zubereitet werden und nur etwa so groß wie ein kleines Frühstücksbrettchen sind.

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Nach dem Essen gehen wir wieder die Treppen hinunter und wir schauen wo es hier einen Waschsalon gibt. Eigentlich ist es ganz einfach und ich habe den Weg zum Waschsalon im nächsten Foto rot markiert. Man folgt einfach auf der Straße die vom Playa Martianez hinauf in die Innenstadt führt und auf der Höhe der Rückseite des „Hiper Dino“ Supermarktes ist dann links eine kleine Wäscherei. Da wir noch in La Paz sind, müssen wir die Treppe hinunter und dann links abbiegen. Nach 100 Metern sind wir beim Waschsalon. Zwischen 13h und 16h ist Mittagspause, wir können also auch noch ein kleines Schläfchen halten, wunderbar!

Waschsalon-Puerto-de-la-Cruz

Zurück im Hotel packt meine Sandra später unsere schmutzige Wäsche zusammen, es ist mittlerweile ein ganz ansehnlicher Haufen geworden. In meinem Motorradrucksack habe ich auch noch einiges an schmutziger schwarzer Wäsche, da kann sie den Rest einfach oben drauf stopfen. Ich mache noch schnell den Rucksack leer und um 16h wandert sie dann los. Während sie sich um die Wäsche kümmert schreibe ich meinen Artikel „Tag 50 – Halbzeit für 100 Days of Freedom“. Ich habe gerade über das grauenhaft langsame WLAN ein paar Fotos hochgeladen, als meine Sandra schon wieder vor mir steht. Die nette Frau im Waschsalon hat ihr einfach den Rucksack abgenommen, auf einen kleinen Zettel 19:30 geschrieben und sie wieder weggeschickt.

Wir haben nun etwas Zeit die wir mit meinem BLOG und später in einigen der vielen netten kleinen Geschäfte und Restaurants verbringen. Als wir um 19:30 unsere Wäsche abholen, ist alles fertig getrocknet, akkurat zusammengelegt und separat in zwei gelbe Beutel verpackt. In meinem Rucksack waren noch ein paar weiße Unterhosen, diese musste sie separat waschen. Mir ist das irgendwie unangenehm und ein wenig peinlich, aber jetzt sind sie ja wieder sauber…

Zurück im Hotel nehme ich meinen großen BMW Funktion 4 Motorradrucksack, drehe ihn um und lasse die Wäsche gekonnt auf mein Bett gleiten. Dabei staune ich nicht schlecht, als plötzlich etwas kleines schwarzes hinterher gehuscht kommt und polternd auf den Fliesen landet. Oh Du heilige Scheiße, das ja eine externe Festplatte §$%&*#+@

Als ich sie aufhebe bin ich froh, dass es meine 500 GB SSD ist. Jede „normale“ Festplatte wäre jetzt wohl hinüber. Hätte ich versehentlich meine große 2 TB Festplatte in diesem Rucksack gehabt, sie wäre jetzt defekt und ihr Inhalt für immer verloren. Es ist also genau richtig mindestens eine Kopie aller Daten anzufertigen, besonders wenn man so schusselig ist wie ich…

Hubschrauber fliegen mit Wolfgang

Soviel zum Vortag, den ich in meinem letzten Artikel eigentlich gar nicht groß erwähnt habe. Unser „Tag 51“ beginnt wie alle Tage mit einem Frühstück, das muss ich nicht mehr näher erläutern. Am Vortag haben wir mit meinem Freund Wolfgang besprochen, dass wir mit meiner BMW hoch zum Restaurant „El Portillo“ in den Canadas del Teide fahren, dort den Wind checken und um 15:00 anrufen ob es sich lohnt, dass er sich mit seinem Quadcopter zu uns dazugesellt und wir oben am Teide ein paar schöne Motorradsequenzen mit seinem Quadcopter filmen. Die Zeit bis 15:00 ist natürlich lang und so vertreiben wir sie uns auf meiner BMW K1200r Sport. Es geht über La Orotava hinauf zu den Canadas del Teide und dann oben in den Bergen kreuz und quer hin und her. Hier oben macht das Motorradfahren richtig Spaß!

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Mit meiner Sandra auf dem Sozius ist die Fahrfreude allerdings etwas getrübt, denn immer wenn ich mal etwas kräftiger am Gashahn drehe und der bullige 163PS starke Vierzylinder meine BMW sprunghaft nach vorne schiebt, weiß meine Sandra kaum noch wie sie sich festhalten soll. Vor den engen Kurven muss ich teilweise hart abbremsen, nun hat Sandra das gleiche Problem nur in umgekehrter Richtung. Als es ihr mit meinem Übermut zu bunt wird, gibt sie mir dies unmissverständlich zu verstehen und ich zuckle den Rest des Tages mit leicht erhöhtem Standgas über diese voll geilen Motorradpisten. Es ist auch schön, aber echter Fahrspaß ist das nicht. Eigentlich bräuchte meine Sandra hier ein eigenes Motorrad und das werden wir am nächsten Tag in Angriff nehmen.

Chasing two Bikers

Cruising with Sandra

Leaving the Parador

Sandra am Parador 01

Sandra am Parador 02

Towards Pico del Teide

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Um 16h treffen wir uns mit meinem Freund Wolfgang und fahren zu einem Mirador der etwas weiter im Norden gelegen ist. Dort wurde beim Bau der Straße in den 70er Jahren ein tiefer Schnitt durch das poröse Lava-Gestein gemacht, der aus der Luft wie ein Hufeisen aussieht. Hier will Wolfgang mich mit seinem Quadcopter filmen und das machen wir dann auch. Während ich mit meiner BMW hin und her fahre und immer wieder den Quacopter und meine Sandra passiere, während sie mich mit meiner Fuji X-T1 filmt, kommen mir einige Biker in echt flotter Schräglage entgegen die hier oben echt viel Spaß haben. Nun ist klar, Sandra braucht hier ein eigenes Motorrad, ohne geht echt gar nicht…

Bikers at Pico del Teide

El Teide from a curve

La Tarta de Tenerife

Sandra Wolfgang and a Drohne

Nachdem die Show vorbei ist, verabschieden wir uns von Wolfgang und fahren über Güimar hinunter zum Meer. Nach einem kurzen Stopp geht es durch den Barranco Hondo und auf ziemlich kurvigen Landstraßen zurück nach Puerto de la Cruz.

Güimar Mountains

Tenerife Biker

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Am Ende des Tages schauen wir uns noch bei Facebook die Bilder einer Biker-Truppe an. Sie waren auch oben beim El Portillo. Während ich meinen Kaffee getrunken habe, konnte ich plötzlich meine Sandra sehen wie sie einige Gruppenfotos gemacht hat und sich mit den Bikern ablichten ließ. Sie war plötzlich der Star dieser Veranstaltung und ich konnte mich mehr als köstlich amüsieren. Kaum ist eine Frau in der Nähe ziehen alle Biker die Bäuche ein und versuchen galant zu sein, es ist immer wieder witzig.

Für den nächsten Tag haben wir uns vorgenommen ein Motorrad für meine Sandra zu mieten. Gern würden wir bei canarYmoto eine BMW F800 mieten und fragen daher per E-Mail an ob dies möglich ist. Aber dort sind gerade Betriebsferien, also müssen wir uns anderweitig orientieren.

Ob wir noch ein Motorrad für meine Sandra bekommen haben und wie es weitergeht, das gibt es im nächsten Artikel zu lesen.

Ein Kommentar zu “Tag 51 – Faulenzen in Puerto de la Cruz

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