Tag 61 – Das Abenteuer in der Apotheke

Bei meinem kleinen „Umfaller“ habe ich mir einen großen Bluterguss oberhalb der rechten Hüfte zugezogen. Er wird derzeit von Tag zu Tag dunkler und sieht inzwischen richtig böse aus. Etwas Heparin-Salbe sollte hier helfen und die bekomme ich sicher unten in der Apotheke in San Juan de la Rambla. Aber erst einmal gibt es ein leckeres Frühstück, das muss sein!

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Nach dem Frühstück liege ich ein wenig in der Sonne am schönen Pool. Ich bin ganz allein und genieße es völlig ungestört zu sein. Mit meinem Telefon höre ich via Deezer groovige Jazz- und Chill-Out Musik. Zwischendurch gehe ich immer mal schwimmen, das tut den geprellten Knochen wirklich gut und es scheint mir derzeit die beste Medizin zu sein. Kurz vor 12h ziehe ich mich um und fahre mit meiner BMW hinunter in das kleine Dorf zur Apotheke.

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Für den Fall, dass man mich dort nicht ersteht, habe ich mir auf meinem Telefon eine kleine „Ansprache“ samt automatisierter Google-Übersetzung ins Spanische zurecht gelegt.

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In der Apotheke muss die junge Frau ziemlich grinsen und schaut mich etwas fragend an, nachdem sie die Google-Übersetzung meines Anliegens gelesen hat. Ok, das hat nicht so gut geklappt… „Do you speak english?“ frage ich kurz, sie nickt, traut sich aber nicht mir auf Englisch zu antworten. Ich ziehe kurz mein T-Shirt hoch und zeige ihr mein Hämatom. Sie schlägt die Hände vor dem Mund zusammen und zuckt unwillkürlich einen Schritt zurück. Ok, es scheint wirklich fies auszusehen. „I had a little accident with my motorbike some days ago and I would like to buy a tube with heparin ointment.“ „Ah…“ entfährt es der Apothekerin, sie hat verstanden und verschwindet kurz im Hinterzimmer.

Einen Augenblick später ist sie wieder da und ich habe nach der Bezahlung von 7,49 Euro eine Tube mit Heparin-Salbe in meinem Tankrucksack, das war doch ganz einfach. Schräg gegenüber ist ein kleiner Supermarkt, dort kaufe ich mir etwas Shampoo, Q-Tips, Mundspülung und weitere Dinge die inzwischen aufgebraucht sind. Alles zusammen kostet 10,22 Euro, dafür hätte sich der Weg ins große Einkaufszentrum in Puerto de la Cruz nicht gelohnt.

Zurück auf der Finca, gehe ich wieder schwimmen, liege am Pool, gehe schwimmen, alles  in Intervallen von etwa 15 Minuten. Ich hatte es schon erwähnt, ich kann einfach nicht stundenlang in der Sonne herumliegen.

Am Nachmittag kommt mich mein Freund Wolfgang auf der Finca besuchen. Wir sitzen eine Weile bei einem Stückchen Kuchen zusammen. Kaffee gibt es leider nicht, die Kaffeemaschine hat gerade eben ihren Geist aufgegeben. Aber mit einer Dose Cola kann man den Apfelstrudel auch herunterspülen.

Als Wolfgang wieder auf dem Heimweg ist fällt mir auf, dass ich noch kein einziges „Foto des Tages“ gemacht habe. Schlimm ist das allerdings nicht, denn ich habe auf einer meiner externen Festplatten noch viele Fotos die ich im letzten Dezember hier auf Teneriffa aufgenommen habe. Einiges davon habe ich noch nicht einmal in Ruhe angeschaut. Warum also gleich wieder los düsen um neue Fotos zu machen? Bis zum Abendessen habe ich eine Reihe ganz netter Fotos gefunden, die ich hier eingebunden habe.

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Um 18h bin ich oben beim Restaurant. Ich bin der einzige Gast und darf mir etwas wünschen. Ich entscheide mich für einen großen bunten Salat mit gegrillten Hähnchenbrust-Streifen. Dazu bekomme ich eine frisch gemachte Vinaigrette mit Honig und Chili. Anfangs bin ich wegen des Chilis skeptisch, ich kann es auf den Tod nicht leiden, wenn mein Essen so irre scharf ist, dass es eher schmerzt als zu schmecken. Aber diese Vinaigrette ist einfach göttlich gut. Honig und Chili harmonieren ausgezeichnet und dass überhaupt Chili enthalten ist, spürt man erst nach einer längeren Pause. So mag ich das gern, so schmeckt mir auch ein Essen mit Chili.

Als ich etwa halb fertig bin, reisen neue Gäste aus Hamburg an. Sie haben eine ziemliche Odyssee hinter sich und sind mehr als froh endlich ihre Koffer abladen und zur Ruhe kommen zu können. Mein Salat macht auf sie einen guten Eindruck, er wird gleich ein zweites Mal bestellt. Die nächste Bestellung kann ich ebenfalls gut heißen, weil ich sie selbst schon gekostet habe, es ist eines der leckeren Filet-Steaks mit Pommes Frites und Salat.

So geht wieder ein Tag auf der Finca San Juan zu Ende. Es ist Freitag der 4. September 2015 und ich plane in 10 Tagen mit einer Fähre nach El Hierro überzusetzen. Nach einiger Recherche bleibt nur die Überfahrt mit der Fährgesellschaft ARMAS.

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Die Überfahrt ist inkl. Motorrad mit 57,50 Euro wirklich preiswert. Man kann von Montag bis Samstag um 17:30 im Hafen von Los Christians starten. Die Fähre trifft um 20:15 auf El Hierro ein. Nach einer Woche auf El Hierro will ich mir La Gomera etwas genauer anschauen und dann zurück nach Teneriffa kommen. Meine Freundin Sandra plant gerade einen neuerlichen „Kurzbesuch“. Danach könnte ich in Richtung Gran Canaria aufbrechen. Meinen Plan Mallorca noch in diesem Jahr zu besuchen habe ich verworfen. Zu feucht zu kalt, zu nah am Winter. Mallorca kann ich im nächsten Frühling besuchen, dann ist es sicher auch an Spaniens Mittelmeerküste viel schöner.

2 Kommentare zu “Tag 61 – Das Abenteuer in der Apotheke

  1. […] Tag 61 – Das Abenteuer in der Apotheke […]

  2. Anas

    „Für den Fall, dass man mich dort nicht ersteht, …“
    Bevor das passiert komme ich höchstpersönlich mit Kupferstecher vorbei 😉

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