Tag 73 – Faulenzen auf El Hierro

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Der Ausflug des Vortages nach Restinga am südlichsten Zipfel der Insel hat mir gut gefallen. Leider hatte ich keine Zeit um den richtigen Augenblick für ein paar schöne Fotos abzuwarten und ein Stativ hatte ich auch nicht dabei. Daher will ich heute nochmals zum Sonnenuntergang dorthin und diesmal genügend Fototechnik und vor allem viel Zeit mitbringen.

Nach einer ruhigen Nacht in einem bequemen (aber leider etwas zu kurz geratenen) Bett, gibt es am Morgen zunächst ein kleines Frühstück. Die junge Frau in der Bar kennt mich schon und grinst als ich halb verschlafen dort aufkreuze. Heute probiere ich mal ein Sandwich mit Hühnchen und Salat. Dazu wieder einen frisch gepressten Orangensaft und eine Tasse Kaffee. Das Sandwich ist supergut, es kommt direkt aus einem Kontaktgrill und das weiche happige „Brot“ ist zu einem hauchdünnen knusprigen „Irgendwas“ geworden. Sieht gut aus und schmeckt auch so, morgen werde ich das wohl nochmal versuchen!

Danach verbringe ich einige Stunden in der Sonne auf dem Balkon. Es geht ein leichter Wind und es geht mir richtig gut. Zum Mittag laufe ich mal rüber in den Supermarkt, kaufe mir ein kleines Baguette, Käse, Butter, Marmelade und ein kleines Gläschen Leberwurst. Jedenfalls hoffe ich das es Leberwurst ist, geöffnet wird es wohl erst morgen… Der Käse sieht aus wie ein großer runder Camembert, entpuppt sich aber als Sammlung kleiner Ecken mit Streichkäse. Ich muss noch viel lernen bis ich hier zielsicher einkaufen kann. Aber der kleine Supermarkt ist durchaus gut bestückt und man bekommt eigentlich alles was man sich wünschen kann.

Während ich mein zünftiges Mittagessen verzehre, schaue ich wie gebannt den Wolken zu die mit abenteuerlicher Geschwindigkeit über den Rand der steilen Klippe hinweg ziehen, die ich von meinem Balkon aus ganz wunderbar sehen kann. Als mein Baguette verzehrt ist, schnappe ich mir meine Fuji X-T1 und das XF 55-200mm und schieße einige Fotos der Umgebung, alles ganz bequem von meinem Balkon aus.

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Später lege ich mich etwas hin, höre groovige neue Musik die ich bei DEEZER gefunden habe. Als ich gerade eingeschlafen bin klopft es an der Türe. Der Hausmeister und sein Assistent sind da und wollen die total gut funktionierende Toilettenspülung austauschen. Zwar verstehe ich den Sinn nicht ganz, aber sollen sie mal machen.

Als sie wieder weg sind, schlafe ich doch noch ein und werde so um 16h wieder wach. Langsam rapple ich mich hoch, steige in meine dicke Lederkombi und mache mich auf den Weg in den Süden der Insel.

Die Straße kenne ich recht gut, ich bin sie ja gestern schon gefahren. Das Wetter ist bei 28°C und einem leichten Wind sehr angenehm und in meiner dicken Kombi ist es mir nicht zu warm, so macht das Spaß. Mit rekordverdächtigem Tempo geht es die mega geile Straße den Berg hinauf. Sicher könnte man noch schneller fahren, aber ich will ja auch nicht wegen eines dusseligen Fahrfehlers in die Tiefe stürzen und hier ums Leben kommen. Also lasse ich es krachen, aber doch mit etwas Sinn und Verstand. Oben auf dem Felsen herrscht wieder etwas Nebel und es sind nur noch 18°C. Alberto hatte es mir gestern schon gesagt der Temperaturunterschied liegt meistens bei 10°C. Man braucht also eine Motorradbekleidung die man gut belüften aber auch winddicht schließen kann. Meine Lederkombi ist hier einfach perfekt.

In La Restinga angekommen bin ich noch etwas zu früh und so gönne ich mir noch kurz eine Kaffee in der Bar die Alberto und Montse mir gestern gezeigt haben. Der Kellner erinnert sich an mich und ein paar coole Junges inspizieren mein Motorrad ganz genau.

Als die Schatten länger werden bezahle ich meinen Kaffee und fahre schnell rüber an den kleinen Aussichtspunkt den Alberto mir gestern ebenfalls gezeigt hat. Heute ist fast nichts los, unten am Wasser liegen weniger als 10 Leute in der Abendsonne und ich bin mit meiner schwarzen Kluft, Kamera und Stativ natürlich die Attraktion.

Der Himmel ist stark bewölkt und ich habe kaum Hoffnung auf ein gutes Foto, aber ich versuche mich doch mit meiner Fuji X-T1 und dem XF 10-24mm Weitwinkel. Um schöne lange Belichtungszeiten hinzubekommen, habe ich wieder meinen B&W ND-1000 Graufilter auf das Objektiv geschraubt.

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Den Standpunkt der Kamera wähle ich von Bild zu Bild immer tiefer, denn die Spiegelungen der Wolken im Wasser sehen dann noch viel besser aus. Letztlich gelingt mir dieses stimmungsvolle schöne Foto und als ich zusammenpacke ist die Laune wirklich gut. Dieser kleine Abstecher hat sich gelohnt!

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Mein TomTom Urban Rider führt mich in der Dunkelheit zielsicher zurück zum Hotel. Es ist sehr praktisch, dass es sich automatisch abdunkelt und dass ich den Verlauf der Straße auf den nächsten 200 bis 300 Metern erkennen kann trägt sehr zur Fahrsicherheit bei.

Als ich weit oberhalb des Meeres den Nebelwald erreiche, hat dieser seinen Namen mehr als verdient. Es ist so trübe, dass ich die Hand kaum vor Augen sehen kann. Im zweiten Gang geht es mit etwa 20 km/h vorsichtig um die teils engen Kurven. Meine gesamte Heimfahrt hat das TomTom mit 47 Minuten veranschlagt und das passt sehr gut. Als ich am Hotel ankomme ist sogar etwas Leben auf den Straßen. Einige Restaurants sind noch geöffnet und ich fühle mich richtig gut. Auf dem Heimweg habe ich auf meiner Fahrbahn KEIN einziges Auto gesehen. Mir sind lediglich FÜNF Autos entgegen gekommen. Hier ist auf den Straßen echt nichts los und das ist auch gut so, denn dann macht das Motorradfahren noch so richtig Spaß.

Auf der gesamten Insel gibt es nur EINE Ampel und diese ist am Tunnel montiert der zum staatlichen Hotel (Parador) im Osten der Insel führt. Es gibt keine Radarfallen und die wenigen Polizisten scheuchen nur ab und zu mal einen Hund von der Straße. So kann man es als Motorradfahrer sehr gut aushalten.

Morgen will ich mich um 10h wieder mit Alberto und Montse treffen. Dann wollen wir fotografieren gehen und am Abend bei ihnen im Garten den Grill anwerfen. Ich bin sehr gespannt welche Motive ich noch auf dieser tollen Insel finden werde.

Ein Kommentar zu “Tag 73 – Faulenzen auf El Hierro

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