Tag 130 – Zu Fuß in den Vulkan

Der Calima hat die Kanaren derzeit noch im Griff. Daher ist meine Motivation in den weit entfernten Nationalpark zu fahren heute nicht sehr groß. Der Himmel ist trüb und verhangen, wirklich schöne Fotos werden kaum möglich sein. Also lasse ich es am Morgen ruhig angehen und warte bis ich um 10h Besuch bekomme. Heute soll ich das Appartement bezahlen. Bei der Buchung wurde es angepriesen als „Keine Kreditkarte erforderlich“. Eigentlich hätte man dort schreiben sollen „Ausschließlich Barzahlung möglich“. Aber das klingt scheinbar nicht cool genug. Für 10 Tage kostet mein Appartement im Casa La Ermita 400,- Euro. Am Geldautomaten bekommt man hier immer nur 300,- Euro und muss jeweils 5,95 Euro Gebühren bezahlen. Daher einigen wir uns, dass ich heute 200,- Euro bezahle, mir einen Geldautomaten suche und es den Rest dann morgen gibt.

In Máguez selbst habe ich noch keinen Geldautomaten gefunden, aber in Haría dem nächst größeren Ort könnte es einen geben. Haría ist noch so weit weg, die Sonne scheint, warum nicht mal zu Fuß gehen?

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In Haría angekommen herrscht dort ein herrlich buntes Treiben. Ich finde eine Bank und lasse mir in einem der Cafés ein Bierchen schmecken. Dazu noch ein belegtes Brötchen mit Schinken und Tomaten, lecker!

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Als ich am Nachmittag zurück in Máguez bin schnappe ich mir mein Notebook und setze mich ins Casa Rayco am Ende der Straße. Dort schaue ich in meine E-Mails und kann meiner lieben Freundin Sandra kurz eine Nachricht zukommen lassen. Als ich nach draußen schaue traue ich meinen Augen kaum, meine vier Freunde von der Panoramawanderung auf der Felsenklippe sind wieder da. Ich setze mich dazu und wir unterhalten uns eine Weile über die vielen Sehenswürdigkeiten, die diese Insel noch zu bieten hat. Ich kann mir das alles gar nicht merken, aber einige Anhaltspunkte bleiben doch hängen und ich werde mal schauen was ich davon in den verbleibenden 3 Tagen noch besuchen kann.

Während wir quatschen und viel Spaß haben kommt Sabine dazu. Sie wohnt mit ihrem Mann gleich nebenan. Sie haben schon an anderen Orten auf der Insel gelebt und wollen für fünf Jahre hier in Máguez bleiben. Sie hat noch einen Tipp für mich. An nördlichen Ende des Ortes soll ich links in die kleine Straße abbiegen und dann auf den „Hausberg“ hinauffahren. Es ist schon 15h, die Sonne steht bereits tief, warum nicht schnell einen kleinen netten Ausflug machen?

In T-Shirt und kurzer Hose geht es fast im Schritttempo den „Hausberg“ hinauf. Die Straße hat große Schlaglöcher, es gibt Sand und Schotter, es ist keine Freude hier zu fahren. Aber es geht und ich schaffe es problemlos bis zum Stelle wo der extrem raue Asphalt aufhört. Hier lasse ich mein Motorrad stehen und gehe die letzten Meter zu Fuß.

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Auf der Klippe angekommen bin ich ganz in der Nähe des kleinen Aussichtspunktes an dem ich vor ein paar Tagen mit Dirk, Bernd, Rolf und Reiner schon war. Die Aussicht ist hier schön, aber die Klippe verdeckt einen Teil von La Graciosa. Für schöne Fotos ist es also nicht optimal hier oben. Aber die Aussicht ist trotzdem schön und ich bin ganz allein.

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Schaut man in Richtung Westen sieht man den Calima sehr deutlich. Es ist eine unglaublich trübe „gelbe Suppe“. Es scheint mich irgendwie zu verfolgen. Im letzten Dezember war ich bei Neumond um Mitternacht mit meinem Sohn am Pico del Teide auf Teneriffa und was war, Calima! Derzeit steuern wir wieder einmal auf den Neumond zu. Die Milchstraße wäre in den kommenden Tage wunderbar zu sehen, wäre nicht dieser feine Sandstaub hoch oben in der Athmosphäre.

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Auf meinem Rückweg kann ich sehr schön auf einen halb aufgebrochenen Vulkan schauen. Ich bin neugierig wie es wohl innerhalb des Kraters aussehen wird. Ob es dort wohl ein dramatisch tiefes Loch gibt oder nur eine flache Senke wie bei der Spitze des Pico del Teide? Ich parke mein Motorrad, schnappe mir meine Kamera und mache mich zu Fuß auf den Weg. Im Krater angekommen muss ich feststellen, dass sich meine Befürchtung erfüllt hat. Es ist hier total langweilig. Die Farben sind schön, aber das war es auch schon.

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Ich war heute viel zu Fuß unterwegs und konnte mich mit sehr netten Menschen unterhalten. Mein kleiner Ausflug war ein schöner Abschluss dieses wunderbaren Tages.

Ein Kommentar zu “Tag 130 – Zu Fuß in den Vulkan

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