Tagelang habe ich gewartet und heute werde ich endlich belohnt. Alle Wolken sind weg und ich habe die Hoffnung heute endlich einen wunderbar klaren Sternenhimmel erleben zu dürfen. Weil der Abend sicher sehr lang werden wird, verbringe ich den ganzen Tag in meinem kleinen Appartement. Obwohl draußen ganz herrlich die Sonne scheint und ich eigentlich ein schlechtes Gewissen habe, arbeite ich einige Stunden an einer Reisedokumentation die es bald als Kindle E-Book geben soll. Später schreibe ich noch schnell meinen Artikel zur „DIETER Therapie„.
Als die Nacht langsam aber sicher hereinbricht mache ich mich auf den Weg zu einem Aussichtspunkt, den ich in den letzten Tagen erkundet habe. Dort habe ich einen schönen Blick auf Teneriffa und die Bucht unterhalb von Hermigua. Im Gepäck habe ich heute zwei Kameras, meine Fuji X-T1 und die Fuji X-E2, sowie einige lichtstarke Festbrennweiten.
Als ich gerade mein Motorrad besteigen will, höre ich einen hochtourigen Motor weiter oben auf der Straße und ehe ich mich in Sicherheit bringen kann kommt auch schon wieder dieser Irre in seinem alten 3er BMW vorbei gerast. Es gibt Tage an denen frage ich mich, wie die Gomeros es schaffen, hier nicht täglich hunderte Menschen tot zu fahren. Die Polizei habe ich hier bislang übrigens nur einmal ganz kurz unten im Valle Gran Rey gesehen. Solange nichts passiert, dürfen die jungen Dorfganoven hier scheinbar ihre Rennen so fahren wie es ihnen Spaß macht.
Auf dem Weg zum Aussichtspunkt hupt plötzlich etwas neben mir. 40 km/h sind erlaubt, ich fahre etwa 60 km/h und der Typ der mich da auf dem Motorrad so fröhlich hupend hinter sich lässt, hat locker 90 km/h auf dem Tacho, in einer geschlossenen Ortschaft mit schmaler kurvenreicher Dorfstraße wohlgemerkt!
Am Aussichtspunkt angekommen bin ich froh, dass mich niemand umgefahren hat. Als ich gerade mein Stativ vom Gepäckträger nehmen will höre ich wieder zwei aufheulende Motorren. Diesmal ist es ein alter VW Golf GTI der sich mit einem getunten Peugeot 206 ein Rennen liefert. Ich stehe direkt in einer 180° Spitzkehre, Reifen quietschen, es riecht nach verbranntem Gummi und schon ist der Spuk wieder vorbei. Würden die vorn angetriebenen Kleinwagen nicht so gutmütig untersteuern, sie wären sicher elegant um diese enge Kehre gedriftet. Hier ist was los…
Statt in der Dunkelheit ständig die Objektive zu tauschen, tausche ich die Kameras samt Objektiv. Das ist viel einfacher und so kann auch kein ungewollter Staub in die Kameras eindringen. Dabei fällt mir wieder einmal auf, dass ich die Fuji X-T1 einfach viel lieber mag als die X-E2. Zwar liefern beide Kamera die gleiche Bildqualität, weil der Chip der gleiche ist. Aber das Klappdisplay, das zusätzliche ISO-Rädchen, die zusätzlichen Schalter für BKT usw. all das macht die Bedienung der X-T1 für mich viel angenehmer. Da mein Stativ relativ klein ist, schätze ich das Klappdisplay am allermeisten. So muss ich mich nicht abenteuerlich verrenken und kann ganz entspannt an meiner Kamera werkeln. Einige der Knöpfe könnten einen Millimeter weiter hervorstehen, so ist die Bedienung der X-T1 manchmal etwas „fummelig“. Aber ich habe mich daran gewöhnt und weiß inzwischen Bild wo welches Knöpfchen ist und was ich wie zu bedienen habe. Einen Touchscreen wie an meiner Olympus OM-D EM1 oder der Nikon 1V3 vermisse ich überhaupt nicht.
Alle Hilfen für die Fokussierung habe ich heute ausgeschaltet, es gibt weder die roten leuchtenden Kanten noch das digitale Schnittbild. Der exzellente Sucher der X-T1 verhält sich jetzt beim manuellen Scharfstellen wie eine einfach sehr gute Mattscheibe. Jetzt kann ich herrlich die Lichter von Los Gigantes auf Teneriffa nutzen um meine Objektive perfekt auf Unendlich scharf zu stellen. Der Himmel ist heute so klar und wolkenlos, das dies sogar mit den Sternen funktioniert, es ist wirklich beeindruckend.
Alle Fuji XF-Objektive sind absolute Spitzenklasse und müssen sich hinter der Konkurrenz von Leica & Co. nicht verstecken. Besonders das 1,4/23mm und das 1,2/56mm sind mir sehr ans Herz gewachsen. Selbst bei vollständig geöffneter Blende liefern sie scharfe Ergebnisse. Der Chip der Fuji X-T1 hat etwas weniger als die Hälfte der Fläche des Chips einer 35mm Kamera wie beispielsweise einer Nikon D4s. Die Nikon kostet ca. 6.000 Euro, eine X-T1 bekommt man für etwa 1.000 Euro. Die Nikon wiegt ein vielfaches der kleinen Fuji und die Objektive sind ebenfalls deutlich größer, schwerer und teurer.
Im Vergleich zu einer „einfachen“ 35mm Kamera wie der Nikon D610, schneidet die kleine Fuji noch immer preiswert und leichter ab. Fast alle lichtstarken Fuji Festbrennweiten sind preiswerter als die Pendants von Nikon. So ist es für mich bislang gar kein Verlust gewesen, dass ich meine Nikon Kameras daheim gelassen habe. Durch die exzellenten Objektive habe ich einen immensen Vorteil bei Lichtstärke und Gewicht. Weil diese Objektive mehr Licht durchlassen, kann ich bei niedrigen ISO-Empfindlichkeiten fotografieren und habe letztlich Ergebnisse die sich mit meinen Nikon durchaus messen können. Lediglich meine Nikon D800E in Verbindung mit dem AF-S 2,8/14-24mm vermisse ich hier gelegentlich. Dieses Ding ist einfach der Hammer wenn es darum geht nachts den Sternenhimmel abzulichten. Aber man kann nicht alles haben und als Motorradreisender muss man sehr auf sein Gepäck achten.
Nach meiner Fotosession packe ich zusammen und fahre noch einen Ort weiter in Richtung Agulo. Dort kann man oberhalb an der Straße halten und hat ebenfalls einen schönen Blick. Die Nacht ist sehr still, ich höre um mich herum nur Grillen zirpen und weit unten die Geräusche der Brandung und das Rollen der Kieselsteine während die Wellen zurück ins Meer schwappen. Unterbrochen wird diese friedliche Szenerie nur von überdrehten alten Kleinwagen, die mir geöffneten Fenstern und extrem lauter Merengue Musik die Straße hinauf heizen, durch den Tunnel jagen und einige Minuten später wieder zurückkommen.
Auf dem nächsten Foto habe ich dem Pico del Teide mit Photoshop eine kleine Brustvergrößerung verpasst. Das verwendete Silikon ist übrigens umweltfreundlich.
Gegen Mitternacht fallen mir fast die Augen zu, es sind noch immer 26°C und in meiner Motorradkombi ist es mir eigentlich viel zu warm. Also trete ich den Heimweg an, zuvor will ich aber noch schnell selbst durch den Tunnel fahren und schauen wie die Lichtverhältnisse auf der anderen Seite sind.
Dort angekommen ist es überraschend dunkel. Der Mond ist gar nicht zu sehen, nur die Milchstraße über mir, ganz klar und deutlich. Man könnte es auch „perfekt konturiert“ nennen. Sobald sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, sieht man viel Millionen Sterne, es ist faszinierend und überwältigend zugleich. Wären dann nicht diese jungen Dorfganoven mit ihren frisierten Kleinwagen, es wäre einer der friedlichsten Plätze auf Erden.
Zurück im Hotel falle ich todmüde ins Bett und schlafe sofort ein. Am nächsten Morgen wache ich erst um 10h auf, mein Frühstück wartet schon seit 90 Minuten vor der Türe. Als ich gerade mit dem Essen fertig und frisch geduscht auf dem Bett sitze, kommt auch schon das Zimmermädchen. Sie schaut mich etwas vorwurfsvoll an und sagt etwas auf Spanisch das ich leider nicht verstehe. Es könnte soviel bedeuten wie „Junger Mann, sitzen sie doch nicht bei diesem schönen Wetter mit ihrem Notebook im Halbdunkel auf dem Bett! Gehen Sie raus an die Sonne, es ist so schön draußen…“
Aber sie weiß ja nicht woran ich mich aktuell geradezu diebisch erfreue. Mir kam nämlich erst kurz vorher die Idee, in ein Foto des Tunnels oberhalb von Agulo mit Photoshop einen kleinen Gomero-Saurus einzufügen. Dieser kommt wild fauchend aus dem Tunnel gerannt. Der Tunnel selbst ist von den Scheinwerfern eines Autos noch hell erleuchtet. Meine Fotomontage ist weit weg von jeder Perfektion, aber sie sieht trotzdem ganz witzig aus.
[…] Tag 96 – Sternenhimmel über La Gomera (Neuer) […]
Sehr schöne Fotos … du alter Romantiker 😉
Von so einem Sternenhimmel sind wir hier weit entfernt.
In Frankfurt ist es das ein echtes Problem. Da ist allein der Flughafen so hell, dass es bis nach Mainz rüber strahlt…
Hallo Ansgar,
ich lese dir ja ständig hinterher, was du vermutlich selbst mitverfolgst. 🙂
Deine Bilder sind einfach toll und ja, deren Qualität, deren Schärfe……einfach super.
Die wiederholte Werbung für die Fuji X-T1 und die dafür erhältlichen Objektive habe ich somit auch schon mehrfach gelesen und ja, diese Werbung ist manchmal schon fast erdrückend überzeugend. Nein, denke jetzt nicht falsch, ich sehe deine Worte nicht als Schleichwerbung, sondern sie sagen, was ich in den Bildern immer wieder feststelle und manchmal, da frage ich mich, ob du da nachschärfst, also dann, wenn du das nicht selbst erwähnt hast im Text.
Jedenfalls wenn du diese Ausrüstung weiter so lobst, dann trägst du zumindest eine Mitverantwortung daran, dass ich meinen Spielzeugpark um eine Kamera mit Objektiven weiter erweitere. Weiter deshalb, wer dieser seit Sommer um eine Sony Alpha 6000, mit diversem Zubehör, eine Nikon D750 im Kit mit dem AF-S 24-120 VR f 4 mit Zubehör, neuerdings habe ich mir Kabelauslöser für die D750 zugelegt, einen Tag später für die D800, weil diese ja einen anderen Anschluß hat und damit habe ich dann erstmals den Sternenhimmel fotografiert. ;-D
Ok, ich habe mit der D800 schon den Mond fotografiert bei eisiger Winternacht und auch schon die Sonne bei Tag, aber immer an meinem Teleskop, doch einzelnen Sterne bislang noch nicht, das Auffinden und Scharfstellen ist irgendwie ein Gewaltakt, selbst beim Mond. 😉 😀
Die Fuji X-T1 hat halt ziemlich wenig Pixel Auflösung, gerade im Vergleich mit der D800 und ja, jetzt mal eine Frage, wie ist das mit der ISO-Empfindlichkeit zwischen den beiden Kameras?
Ich meine der Sensor ist ja APS-C mit 1,5 Cropfaktor, die Pixelzahl geringer, damit deren Ausführung auf dem Sensor wohl größer, mehr Licht pro Pixel und das müßte doch echt spürbar von Vorteil sein. Wie ist das aus deiner eigenen Erfahrung?
Jedenfalls hätte ich noch keine Sony gekauft, ich wäre längst Besitzer einer Fuji X-T1. 😉
Und seit ich die Sony habe, mit der auch schon im Mondlicht fotografiert habe, seitdem stört mich irgendwie die Bedienung an der Nikon, ständiges Fummeln nach den richtigen Knöpfen, insbesondere ISO-Einstellung und die Lupe und das Scharfstellen auf die Kanten mit roter Nachzeichnung, ich mache mit der Sony fast nur mit Nikon Objektiven Fotos an Novoflex Adaptern, also Fokus manuell und ich liebe das inzwischen, es braucht Zeit, es ist wie früher mit der analogen Olympus, doch gerade die Lupenfunktion ist Hammer und mein Herz schlägt inzwischen sehr für Systemkameras und diese Spiegel sind wie Feinde geworden. 😀
Aber klar ein echtes Gehäuse wie eine DSLR hat natürlich schon auch seine Vorteile, eben, das eine da, das andere dort, aber ohne Spiegel wärs mir heute generell schon lieber. 🙂
Liebe Grüße und weiterhin gutes Licht……und gute Fahrt.
Hallo hallo, danke für diesen langen Kommentar!!
Wenn ich meine Fuji-Kameras immer mal wieder erwähne, dann ist das nicht weil ich Werbung dafür machen möchte. Es dient einzig und allein der Auffindbarkeit meines BLOG bei den Suchmaschinen. Je öfter man genaue Typenbezeichnungen usw. in einem BLOG verwendet, umso besser können die Auswertungsprogramme von Google & Co. die Seiten analysieren (SEO: Search-Engine-Optimization). Verwendet man in einem normalen Text immer wieder exakte Typen-Bezeichnungen wie „Fuji X-T1“, so hat der gesamte Text irgendwann einen gewissen „Fuji-Stellenwert“ und wird bevorzugt gefunden wenn jemand nach Fuji X-T1 sucht. Das ist der ganze Hintergrund. Ich weiß, dass das nervig ist und in meinem E-Book werde ich zumeist nur noch von „meiner Kamera“ sprechen. Aber wenn mein BLOG nur von einigen wenigen Personen am Tag gelesen wird macht das keinen Spaß und außerdem wird man NIEMALS damit auch nur einen Cent verdienen können. All die Arbeit, die Reise, die Fotos, die langen Nächte mit Photoshop und das alles nur für 10 Leser am Tag, würdest Du das auf Dich nehmen?
Aktuell habe ich um die 1.000 Leser am Tag. Das klingt viel, ist es aber nicht. Wer als BLOGGER 10.000 oder besser 100.000 Leser am Tag hat, der kann mit Firmen Deals machen und so Geld verdienen indem er Produkte testet und vorstellt. Oder Reisen macht und für Reiseveranstalter wirbt usw. Wer einen komplett kostenlosen tagesaktuellen BLOG erwartet, der muss lernen mit diesen Dingen zu leben. Alternativ könnte man für einen BLOG bezahlen bei dem alles völlig neutral gehalten ist. Wärest Du bereit dazu? Würdest Du ein Abo für vielleicht 10,- Euro im Monat abschließen um meinen BLOG ganz ohne „Fuji X-T1“ lesen zu können? Alternativ könntest Du das „E-Book zur Reise“ kaufen. Aber das ist noch nicht fertig…
Auch die Bezeichnungen der Objektive sind wichtig. Ich bekomme ständig E-Mails von Lesern die fragen welches Bild ich wann, wie, wo mit welcher Kamera und welchem Objektiv aufgenommen habe. Es erspart einfach total viel Arbeit dies gleich in die Texte hineinzuschreiben.
Besonders mit den total lichtstarken Objektiven wie dem 1,2/56mm oder dem 1,4/23mm ist das Scharfstellen bei Nacht eine Freude solange es irgendwo am Horizont eine kleine Lichtquelle gibt. Die Fuji X-T1 hat da einen tollen Mechanismus. Das Sucherbild wird so stark vergrößert sobald man man Fokusring dreht, dass man sogar auf den Polarstern ganz sauber fokussieren kann. Das habe ich mit noch keiner „normalen“ DSLR hinbekommen. Mit meiner Nikon D800E nutze ich nachts fast ausschließlich das AF-S 2,8/14-24mm weil es einfach das geilste Weitwinkelobjektiv ist das je konstruiert wurde 🙂
Hier stelle ich in der Regel 14mm ein und schaue dann durch das kleine Fenster von oben auf das Objektiv und stelle den Fokusring auf das Zeichen für Unendlich. Das passt dann, ich habe es schon oft ausprobiert. Alternativ kann man sich auch mit dem Laserpointer-Trick behelfen. Aber es ist immer ein elendes Gefummel. Und daher liebe ich diese schönen alten AiS Objektive so sehr. Einfach an den Endanschlag drehen und schon passt es. Das ist nachts einfach total genial!!
Aber bei der Fuji X-T1 und auch der kleinen Schwester der E-X2 habe ich kein Probleme. Dort funktioniert auch die elektronische Anzeige der eingestellten Entfernung sehr gut. Man muss bei Tageslicht ein wenig üben und dann weiß man irgendwann sehr genau welches Objektiv bei welcher Anzeige korrekt auf Unendlich fokussiert ist. Da ich mit zwei Kameras unterwegs bin, fragen immer wieder einzelne Leser welches Foto nun mit welcher Kamera aufgenommen wurde. Ich könnte sie auch A und B oder Dick und Doof nennen, das würde helfen 🙂
Bei meine Olympus-Kameras (OM-D E-M1 usw.) gibt es den Trick, die Kamera so zu konfigurieren, dass sie beim Einschalten das Objektiv automatisch auf Unendlich fokussiert. Das ist total praktisch für alle die nachts Sterne fotografieren wollen! Und ich frage mich immer wieder, warum man das bei Fuji nicht auf die Reihe bekommt. Es nervt…
Zum Thema Nachbearbeitung: Etwa 80% der Fotos in meinem BLOG habe ich im RAW-Format fotografiert und mit Photoshop CS6 konvertiert. Für das Verkleinern der Fotos verwende ich ein Makro das ich mir selbst gemacht habe. Dabei wird nach dem Verkleinern automatisch nachgeschärft und das Logo unten links eingefügt. Grundsätzlich ist JEDES digitale Foto nachgeschärft, es ist nur die Frage wie stark!! Hintergrund: Um Moirée-Muster zu vermeiden haben fast alle Kameras einen sogenannten Anti-Aliasing Filter (Bayer-Sensor). Dieser Filter klopft alle Fotos „weich“ und später werden sie wieder nachgeschärft. Dies ist notwendig wegen der gleichmäßigen streng geometrischen Anordnung der Pixel auf den Sensoren. Wären sie zufällig verteilt, etwa so wie bei einem Film, man müsste das alles nicht machen… Meine beiden Fuji Kameras haben einen komplett anderen Sensor, den man X-Trans gekauft hat.
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Fujifilm-X-Trans-Sensor
Dieser Sensor hat viele Vorzüge und ich liebe „ihn“. Allerdings gibt es Leute die ihn hassen, weil Lightroom für die Konvertierung der zugehörigen RAW-Dateien länger braucht als bei gleich großen Bayer-Sensoren… Ich benutze kein Lightroom…
Inzwischen sind moderne Sensoren so extrem hochauflösend, dass man sich langsam von den Anti-Aliasing Filtern verabschiedet. Oder diese, besser gesagt, etwas anders auslegt. Weglassen tut man sie eigentlich NIE außer wenn man eine Kamera auf Infrarot umbauen lässt. (Meine Nikon D300 und meine Nikon 1V1). Bei jeder herkömmlichen DSLR werden die JPG-Dateien nachgeschärft um den Anti-Aliasing Filter wieder auszugleichen. Wer selbst ständig unscharfe Fotos erzeugt, der schärft entweder seine RAW-Dateien nicht richtig nach, oder sie sind verwackelt oder nicht mit der idealen Blende aufgenommen.
Ich habe alle meine Objektive mit einem ISO-12233 Testchart in Ruhe ausprobiert und so herausgefunden bei welcher Blende sie die beste Schärfe liefern. Nach Möglichkeit verwende ich auch diese Blende. Ich fotografiere daher fast grundsätzlich mit der Zeitautomatik. Sobald die Belichtungszeiten länger werden, verwende ich ein Stativ. Wenn ich kein Stativ dabei habe, dann schalte ich die ISO-Automatik ein und reduziere etwaiges Bildrauschen später bei der Bildbearbeitung mit dem Filter „NIK Define“. Je kürzer man belichtet, desto schärfer werden die Bilder. Zum Nachschärfen verwende ich fast ausschließlich den „NIK Output Sharpener“. Fast alle Fotos öffne ich ganz kurz mit „NIK Vivezza“ und gebe ihnen einen Tick mehr Struktur. Danach wirken sie automatisch schärfer.
Mein ISO-12233 Testchart habe ich mir mit meinen großen EPSON 7880 selbst gedruckt. Man kann es auch über meinen Shop http://www.magnumprints.com für 49,- Euro kaufen. Das ist übrigens fast ein Selbstkostenpreis. Zieht man den Weg zur Post, das Material und die Steuern usw. ab, verdiene ich an einem Testchart weniger als 10,- Euro. Es ist also mehr ein nett gemeinter Service als ein Broterwerb. Zudem habe ich immer Kunden die von ihrem Recht gebracht machen das Testchart ohne Nennung von Gründen innerhalb der ersten 14 Tage zurückzusenden. In der Regel sind die Testcharts dann verknickt und mit Fingerabdrücken übersät, so dass man sie nicht mehr verkaufen sondern nur noch wegwerfen kann. Das ist mehr als ärgerlich und daher überlege ich schon eine Weile ob ich sie überhaupt noch anbieten soll. Es macht nur Arbeit und bringt kaum etwas ein und von irgendwas muss man ja leben.
Bislang habe ich davon gelebt, dass ich sehr gut programmieren kann. Aktuell lebe ich von meinen Ersparnissen und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Schauen wir mal wie es im nächsten Jahr weitergeht. Vielleicht sind ja Leser wie Du bereit irgendwann Geld für meine E-Books und Videos auszugeben?
Wenn ja, lass mich wissen was es Dir wert wäre 🙂
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