Tag 127 – Cueva de los Verdes

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Weit im Norden in der Nähe von Máguez gelegen, findet man Montaña Corona, den größten Vulkan Lanzarotes. Die Lava dieses Vulkans ist vor etwa 3000 is 4500 Jahre in nördlicher Richtung ins Meer geflossen. Auf ihrem Weg hat sie eine Art Tunnel ausgebildet. So ist ein Höhlensystem entstanden, das zu den wichtigsten Attraktionen Lanzarotes gehört.

Teile dieses unterirdischen Tunnelsystems sind im Laufe der Zeit eingestürzt, aber ein etwa ein Kilometer langer Abschnitt ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Jesús Moto, ein Freund des Künstlers César Manrique, hat Teile dieser Höhle mit einer bunten Lichtinstallation ausgestattet. In einem großen natürlichen Saal wurden früher Konzerte veranstaltet. Wegen fehlender sanitärer Anlagen usw. wurden diese kulturellen Events aber nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Zum Meer hin gibt es einen unterirdischen Tunnel der voller Meerwasser ist und bislang nur von einigen wenigen Höhlentauchern erforscht wurde. Das gesamte Areal ist von Máguez sehr einfach zu erreichen, man fährt einfach in nördlicher Richtung und kommt nach einigen wenigen Kilometern automatisch daran vorbei.

Als ich gegen Mittag eintreffe, ist auf dem Parkplatz die Hölle los. Die Sonne brennt bei 30°C vom Himmel, eigentlich habe ich keine Lust mich jetzt in einer langen Schlange anzustellen um eine Eintrittskarte zu kaufen. Also drehe ich kurzentschlossen um, denn auf dem Hinweg ist mir abseits der Straße ein großes Loch aufgefallen. Dort angekommen parke ich mein Motorrad am Straßenrand und schaue mal was es mit diesem Loch auf sich hat. Was ich finde ist beeindruckend. Vor mir liegt ein Teil dieses unterirdischen Lava-Tunnels, das „Dach“ ist eingestürzt und ich kann an den beiden Enden in tiefe dunkle Höhlen schauen. Ich bin hier ganz allein, das ist was für mich! Schnell schnappe ich mir meine Kamera und schaue  was ich dort unten finden werde. Letztlich bin ich so begeistert, dass ich schnell nochmal zum Motorrad gehe um mein Stativ zu holen.

Mit einem Reserve-Akku und der Hosentasche geht es nun immer tiefer in das Innere der Höhle. Es ist mystisch und mir kommt der Horrorfilm The Descent in den Sinn, in dem innerhalb einer Höhle eine Gruppe junger Leute von gruseligen Kreaturen der Reihe nach getötet werden.

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Draußen ist es heiß, hier unten angenehm kühl. Das Hin und Her war anstrengend und mir tropft der Schweiß von der Stirn. Die Wände sind teils mit Moos überwachsen und fühlen sich glitschig an. Welche Organismen hier zu Hause sind will ich lieber gar nicht wissen…

Mit meiner Kamera und meinem Stativ versuche ich einige Fotos zu machen. Aber in der Höhle ist es sehr dunkel und ohne einige gut positionierte Taschenlampen ist hier kaum etwas zu machen. Immer wenn ich in Richtung Ausgang fotografiere bilden sich krasse Lensflares die ziemlich hässlich aussehen. Der Eingang zur Höhle sieht auf meinen Fotos eher wie ein unscharfes Loch in einem blauen Nebel aus. Vielleicht hätte ich doch meine Nikon D800E und das famose AF-S 2,8/14-24mm mitnehmen sollen? An meiner Fuji habe ich das 4/10-24mm, das einem 4/16-35mm Objektiv an einer 35mm Kamera entspricht. Es geht nur halb so viel Licht hindurch und bei krassem Gegenlicht wie in dieser Höhle, ist es weniger gut geeignet. Die vielen Linsen, die erforderlich sind um zoomen zu können, sind hier eher ein Fluch als ein Segen. „Ein Königreich für eine Festbrennweite mit wenigen Linsen!“ geht es mir durch den Kopf.

Letztlich bekomme ich doch noch einige wenige halbwegs ansprechende Fotos hin, indem ich meinen guten alten „Fingertrick“ verwende.

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Nach meinem Shooting in der Höhle fahre ich weiter über die Insel und schaue mir einige Ecken dann die ich noch nicht kenne.

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Während die Sonne untergeht bin ich auf dem Rückweg. Zwischendurch halte ich an einer kleinen Ruine kurz an um einige Fotos zu schießen.

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Später auf der Terrasse von Zimmer B lerne ich meine Nachbarn aus Zimmer A kennen. Es ist ein junges Paar aus Bilbao. Sie sprechen recht gut Englisch und so können wir uns eine Weile unterhalten. Ich zeige ihnen einige Impressionen meiner Reise auf meinem Notebook und sie geben mir Tipps zu Orten die sie hier schon besucht haben. Ich soll unbedingt an einem der nächsten Tage zur Insel La Graciosa übersetzen, der Blick auf Lanzarote soll besonders am Abend sehr schön sein.

So geht wieder ein Tag auf den Kanaren zu Ende. Es war ein Tag voller cooler Eindrücke und es ist frustrierend zu wissen, dass ich schon so bald wieder weiter muss. Diese Inseln haben so viel zu bieten, will man sie wirklich erforschen und kennenlernen, man könnte viele Monate auf jeder einzelnen Insel verbringen.

3 Kommentare zu “Tag 127 – Cueva de los Verdes

  1. M.H. W. Ei. 27

    Sch. dass du kein Millionär bist. Mit Geld kann man den Teufel tanzen sehen. Ohne muss
    man nach Hause. Leider !!!

  2. Anas

    Warum ist der Kommentar für Tag 126 gesperrt?
    Wollte dir zur Wanderung gratulieren 😉

    Jetzt bist du schon unverschämt lange auf den Kanaren und willst immer mehr … das geht doch nicht 😛

  3. […] Tag 127 – Cueva de los Verdes […]

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