Tag 76 – Faulenzen in Frontera

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Die letzten Tage haben es bewiesen, El Hierro ist ein Paradies für Motorradfahrer! Nach der letzten Überdosis Kurven und Schräglage will ich es heute mal ganz ruhig angehen lassen und mir den Ort in dem ich derzeit lebe ein wenig genauer anschauen.

El Hierro war früher die zwei Gemeinden Valverde und La Frontera gegliedert. Seit September 2007 gibt es die drei Gemeinden Valverde, La Frontera und El Pinar. Ich wohne aktuell in Frontera im Norden der Insel. Dieser Ort liegt in einem gewaltigen Tal das hier El Golfo genannt wird.

In der Wikipedia gibt es darüber folgendes zu lesen:

Auch das Tal El Golfo im Nordwesten der Insel zeigt die halbrunde Form eines Amphitheaters, das durch wahrscheinlich zwei Bergstürze bzw. Trümmerlawinen vor 130.000 und 15.000 Jahren entstanden ist. Das dort vorher stehende etwa 2000 m hohe Vulkangebäude, mit Zentrum im Bereich des heutigen Frontera, verlor ein sichtbares Volumen von 120 km³ sowie noch mal die gleiche Menge unterseeisches Material.[7]

Große Tsunamis mit Auswirkungen auf die gesamten Kanaren und darüber hinaus waren vermutlich die Folge dieser Bergsturzereignisse. Während die steilen Abrisskanten noch das alte Gestein des Vorgängervulkans zeigen, wurde der Talboden mit Lava von jüngeren Schlackenkegeln (z. B. Tanganasoga, 1364 m) teilweise wieder aufgefüllt. Heute ist der Boden im Golfo-Tal fruchtbar und das Klima günstig für Kulturlandschaften.
(Quelle: Wikipedia)

All das will ich mir heute etwas genauer anschauen. Nachdem ich ausgeschlafen und mit Blick in den Garten gefrühstückt habe, geht es mit meiner Fuji X-T1 und einzig dem famosen Fuji XF 1,2/56mm für eine Weile zu Fuß auf Motivsuche. Im Vorbeigehen schieße ich noch schnell ein Foto meiner schönen blauen BMW K1200r Sport und schon bin ich auf der Straße…

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Direkt vor der Türe parkt ein VW Polo der noch gar nicht so sehr alt ist, aber die typischen Spuren vieler aller Autos zeigt, die hier ständig in der Nähe des Meeres geparkt werden. Der Lack ist völlig zerstört und bereits großflächig abgeblättert. Hoffentlich sieht meine BMW nicht auch bald so aus…

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Es geht vorbei an den Apartamentos Jucar zum Meer hinab. Wer hier ein Zimmer mit Meerblick bucht, wird etwa diesen Ausblick haben. Ich wohne derzeit leider „in zweiter Reihe“ und schaue in den Garten und auf die Rückwärtige Wander der Apartamentos Frontera, nicht wirklich schön. Bei meinem nächsten Aufenthalt, würde ich versuchen ein Zimmer bei den Apartamentos Jucar zu buchen.

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Viele Häuser haben hier niedliche teils liebevoll angelegte kleine Gärten und es macht immer wieder Spaß kurz stehen zu bleiben und sich alles in Ruhe anzuschauen.

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So findet man dann witzige Details wie diese urige alte Schubkarre.

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Schaut man nach rechts sieht man in der Ferne, oben auf einem kleinen Vulkan, eine winzige weisse Kapelle. Viele Häuser sind fröhlich bunt angestrichen, Hochhäuser oder Hotelburgen gibt es auf der gesamten Insel bislang nirgendwo.

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Hier eines der witzigen Details, dieses Haus hat keine Klingel, stattdessen gibt eine stilechte kleine Glocke.

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Ihren Müll entsorgen die Bewohner in zentral aufgestellten Containern. Sind diese voll, was leider oft vorkommt, wird der Müll daneben abgeladen. Oft auch einfach auf ungenutzte Grundstücke in der Nähe geworfen. Das sieht nicht schön aus und ich habe es mehrfach fotografiert. Diese Bilder will ich Euch aber ersparen.

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Gelegentlich sieht man hier Häuser die komplett auf Betonstützen gegründet sind. Auf dem nächsten Bild sieht man wie es aussieht wenn der Bauherr pleite geht, verstirbt oder die Bauarbeiten ohne Baugenehmigung gestartet wurden.

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Die Fluggesellschaft BINTER CANARIAS verbindet alle Kanarischen Inseln untereinander. Es werden auch Flüge auf die Azoren und nach Madeira angeboten. Diese Fluggesellschaft hat hier einen ähnlichen Stellenwert wir früher die SWISS AIR in der Schweiz. Entsprechend breit muss ich grinsen als ich dieses kleine Flugzeug finde. Der Propeller ist übrigens aus Käse, aus Schweizer Käse 🙂

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Gartenzwerge treiben hier ebenfalls ihr Unwesen, sie sind also kein rein deutsches Phänomen.

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Auf unglaublich vielen kleinen Feldern wird Wein angebaut, meist sind es Trauben aus denen Weißwein gewonnen wird. Ich habe heimlich einige davon gekostet, sie schmecken gut und sind unglaublich süß.

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Strelizien sind für Fotografen eine ganz besondere Herausforderung. Seit Jahren versuche ich endlich mal eine Strelizie in der freien Natur schön zu fotografieren, aber es will mir einfach nicht gelingen. Irgendwie sieht es immer blöd aus. Ich habe absolut keine Ahnung was man tun muss um ein wirklich gutes Foto einer solchen Pflanze hinzubekommen…

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Hier der Blick entlang der Straße an der mehrere Appartements, Restaurants und viele Geschäfte zu finden sind.

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Zwischen den Gebäuden findet man immer wieder kleine Gärten wie diesen hier.

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Wer Probleme mit der Wirbelsäule hat, ist auch in Frontera nicht aufgeschmissen. Es gibt hier wirklich alles was man braucht. Neben einem Physiotherapeuten auch mehrere Supermärkte, Geschäfte mit Kleidung, Sportgeräten, Elektrogeräten usw. das Angebot ist wirklich vielseitig.

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Mein kleiner Rundgang endet an den Apartamentos Frontera. Gern würde ich heute noch ein paar leckere dicke Mangos essen und so gehe ich nochmals los um zu schauen ob ich hier so etwas bekommen kann. Leider ohne Erfolg, vielleicht habe ich nicht in den richtigen Geschäften gesucht? Zwar gab es Mangos, aber sie waren mit denen die ich hier im Hotel geschenkt bekommen habe nicht zu vergleichen. Aber mein kleiner Abstecher bietet nochmals die Gelegenheit für einige weitere Fotos.

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Hier sieht man die „Meerseite“ der Apartamentos Jucar.

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Als ich wieder zurück bin steht die Sonne schon tief und ich nehme noch schnell ein Foto meiner BMW auf wie sie noch allein auf dem Weg zum Garten der Appartementanlage steht. Etwas später werden hier noch eine Kawasaki Z750, eine Honda CBR 600 und eine Honda Varadero XL 1000 geparkt sein. Es sind drei Biker von Teneriffa, die hier das Wochenende verbringen. Sie kennen El Hierro sehr gut und genießen hier zwei Tage lang die vielen Kurven und die herrlich leeren Straßen.

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Das Ende des Tages ist bestimmt von der Suche nach einem funktionierenden WiFi Netzwerk. Der Internet-Zugang des Hotels ist am Nachmittag vollständig ausgefallen und ich habe noch niemanden finden können den ich bitten könnte, mal den Router neu zu booten. So lande ich letztlich in der Bar Frontera. Hier gibt es ein WiFi Netzwerk und es funktioniert ganz ordentlich, zwar langsam, aber stabil. Der WiFi Key lautet 922556154CAROLINA – das ist wirklich komplex und auch mit vielen Versuchen kann man das wohl nicht erraten. Dass dieses Netzwerk funktioniert ist wohl auf diesen Key zurückzuführen. Wäre das Netzwerk einfach offen, würden sich wohl viele Bewohner der Umgebung damit verbinden und auch diesen Zugang schnell in die Knie zwingen.

Während hinter mir der Fernseher läuft und sich einige Gäste extrem lautstark unterhalten, kommentiert jemand auf Spanisch ein Fußballspiel. Es ist ein wenig chaotisch hier, aber so ist es eben, das Leben auf den Kanaren. Geruhsam, aber oft auch etwas lauter… Geht man einfach ein paar hundert Meter die Straße hinab, so ist man aber schnell ganz allein und sieht an fast jedem Tag einen Sternenhimmel wie diesen hier. Es ist beeindruckend wie klar hier die Luft ist und wie gut man die Sterne hier erkennen kann.

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So geht schließlich ein Tag ohne auch nur einen Meter auf meiner schönen BMW zu Ende. Vermisst habe ich es nicht, aber morgen werde ich sie wohl wieder ein wenig ausführen.

4 Kommentare zu “Tag 76 – Faulenzen in Frontera

  1. Sandra

    Die Strelizie ist doch hervorragend getroffen 🙂 Super sieht die aus.

  2. ALBERTO Y MONTSE

    Hi there,
    I’ve seen all your published photos and they are very good & nice.
    We are working every day to profit good weather
    Ptobably we met next thursday on the ferry, ‚cause I drive the little moto to Tenerife to repair it.

    See you.
    Spend good time.

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